Großstreiktag im öffentlichen Dienst: ver.di ruft am 13. Februar 2025 in München zum Streik auf

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in München am 13. Februar 2025 zu einem Warnstreik auf. Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen.

Streik und Demonstrationen
Die zentrale Kundgebung findet am Münchner Königsplatz um 10:30 Uhr statt. Zwei Demonstrationszüge starten jeweils vom Adolf-Kolping-Platz 1 und vom Augustiner Bräu in der Arnulfstraße und gehen gemeinsam über die Brienner Straße zum Königsplatz. Alle anderen Streikteilnehmer kommen direkt zum Königsplatz. Erwartet wird Unterstützung durch die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi. Die Veranstaltung wird musikalisch von der Band StreetOps begleitet.

Forderungen von ver.di:

  • acht Prozent mehr Gehalt im Volumen, mindestens jedoch 350 Euro monatlich mehr
  • höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen und Praktikumsentgelte um 200 Euro monatlich
  • drei zusätzliche freie Tage zur Entlastung der Beschäftigten
  • ein „Meine-Zeit-Konto“ für mehr Flexibilität

Hintergrund:
Die steigenden Lebenshaltungskosten im teuren Ballungsraum München treffen insbesondere die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes hart. „Viele in den unteren Einkommensgruppen wissen nicht mehr, wo sie noch sparen können“, erklärt Claudia Weber, Geschäftsführerin von ver.di München. Gleichzeitig bleiben zahlreiche Stellen unbesetzt, während Neueinstellungen unter den anhaltenden Sparzwängen der Landeshauptstadt München leiden.

Geld ist genug da – es muss gerechter verteilt werden
Deutschland ist ein reiches Land, doch die Vermögen sind ungleich verteilt. Der DGB und ver.di fordern deshalb eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer sowie eine gerechtere Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums.

Stand der Tarifverhandlungen
In der ersten Verhandlungsrunde legten die Arbeitgeber kein Angebot vor.

Mit dem Großstreiktag setzt ver.di ein klares Zeichen für bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst.

Betriebe, die zum Warnstreik aufgerufen sind:

Landeshauptstadt München, alle Referate, z.B.:

  • Sozial- und Erziehungsdienst
    • städtische Kinderbetreuungseinrichtungen
  • Baureferat
    • Hoch- und Tiefbau; Stadtentwässerung München (MSE)
    • Straßenreinigung
    • Gartenbau
  • Sozialreferat
  • Gesundheitsreferat
    • u.a. Städtische Bestattung und Friedhöfe
  • AWM Abfallwirtschaftsbetrieb München
  • Städtische München Klinik (MüK)
  • Heilpädagogisch-psychotherapeutische Kinder- und Jugendhilfe (hpkj)
  • Verein für heilpädagogische Aufgaben e.V. (hpa)
  • Städtische Sing- und Musikschule
  • Kammerspiele / Schauburg