„Heiße Gefahren im Winter“ – Brandgefährlich! Brandverletzungen im Kleinkind- und Kindesalter

Am Sonntag, 7. Dezember findet der fünfte bundesweite „Tag des brandverletzten Kindes“ statt. Das Klinikum Schwabing verfügt über eines der größten Zentren für die Behandlung von brandverletzten Kindern in Deutschland und beteiligt sich mit eigenen Veranstaltungen am Aktionstag.

München, November 2014. Ob Zündeln mit Adventsgestecken und Tannenzweigen, brennende Kerzen, Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten oder Silvesterknaller – gerade in der Weihnachtszeit ist die Gefahr besonders groß, dass sich ein Kind eine Brandverletzung zuzieht. Verbrennungen und Verbrühungen sind die zweithäufigste Ursache für Unfälle im Kleinkind- und Kindesalter. Der „Tag des brandverletzten Kindes“ will auf diese Gefahren im häuslichen Umfeld aufmerksam machen und so Eltern helfen, ihre Kinder besser davor zu schützen. Experten schätzen, dass durch Prävention 60 Prozent aller Unfälle vermieden werden könnten.

Deshalb bietet das Klinikum Schwabing interessierten Kindern, Eltern, Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere auch Lehrerinnen und Lehrern, Erzieherinnen und Erziehern aus München und Umgebung in verschiedenen Veranstaltungen die Möglichkeit, sich über Brandverletzungen im Kleinkind- und Kindesalter, über Präventionsmaßnahmen und richtiges Handeln im Ernstfall zu informieren:

Beim Schwabinger Gesundheitsforum am Dienstag, 2. Dezember 2014, klärt der Spezialist Dr. Carsten Krohn (Oberarzt der Klinik für Kinderchirurgie im Klinikum Schwabing, Schwerpunkt Kindertraumatologie) über lauernde Gefahren auf und wie Verbrennungs- und Verbrühungsunfälle vermieden werden können. Auch zeigt er  den Teilnehmern „Erste Hilfe“- Maßnahmen, und erklärt wie brandverletzte Kinder von der Erstversorgung bis zur Entlassung nach den neusten medizinischen Erkenntnissen behandelt werden. Im Anschluss werden persönliche Fragen der Teilnehmer besprochen. Die Veranstaltung im Hörsaal der Kinderklinik des Klinikums Schwabing, Eingang Parzivalstraße 16, beginnt um 17.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Darüber hinaus laden die Klinik für Kinderchirurgie im Klinikum Schwabing und die Berufsfeuerwehr München Vor- und Grundschulkinder, Eltern, Lehrer und Erzieher am Montag, 8. Dezember 2014, zu einem gemeinsamen Aktionstag in das Klinikum Schwabing ein. Von 9 bis 16 Uhr können Kinder dabei an interaktiven Stationen die Behandlung von Brandwunden kennenlernen – von der Erstversorgung in der Notaufnahme über die Behandlung im Operationssaal bis zur Anlage von Schienen und Verbänden. Zudem legen die Spezialisten für Brandverletzungen ein  besonderes Augenmerk auf die kindgerechte Aufklärung über Präventionsmöglichkeiten und Sofortmaßnahmen. Da die Führung zeitlich versetzt in Gruppen erfolgt, wird dringend um Voranmeldung gebeten: telefonisch unter (089) 3068-2583 oder per E-Mail an kinderchirurgie@klinikum-muenchen.de.

Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 30 000 Kinder unter 15 Jahren mit thermischen Verletzungen ärztlich versorgt. Die meisten von ihnen sind fünf Jahre oder jünger und haben eine Verbrühung mit heißen Flüssigkeiten erlitten. Rund 6 000 Kinder haben dabei so schwere Verbrennungen oder Verbrühungen, dass sie stationär behandelt werden müssen, wie etwa in der Schwabinger Klinik für Kinderchirurgie, die auf die Behandlung brandverletzter Kinder spezialisiert ist. Pro Jahr werden hier durchschnittlich 100 Kinder mit thermischen Verletzungen stationär versorgt; rund 60 von ihnen gelten nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin als schwerbrandverletzt. Damit gilt die Klinik als Kompetenzzentrum für die Behandlung schwerbrandverletzter Kinder. Zum Einzugsgebiet gehört der gesamte südbayerische Raum, je nach Bedarf werden jedoch auch Kinder aus entfernteren Regionen eingewiesen.