Hellabrunn hat wieder weibliche Verstärkung bei den Capybaras

Hellabrunn hat wieder weibliche Verstärkung bei den Capybaras
Foto: Lukas Barth-Tuttas

Die Südamerika-Anlage im Tierpark Hellabrunn hat mit Pampashasen, Vikunjas, Darwin-Nandus, einem Ameisenbären sowie Capybaras einen vielseitigen, artenreichen Tierbesatz vorzuweisen. Zahlreiche Tierparkgäste fühlen sich davon angezogen und verweilen gerne vor dem großzügigen Areal, um das muntere Treiben zu beobachten. Das zuletzt als Single lebende Capybara-Männchen hat dort kürzlich mit zwei weiblichen Tieren Gesellschaft bekommen, die nach kurzer Eingewöhnungsphase gut harmonieren.

Wissenschaftlich geführte Zoos und Tierparks variieren ihre Tierbestände im Rahmen internationaler Zuchtprogramme und tauschen diese oftmals untereinander aus. Damit soll sichergestellt werden, dass die Bestände in menschlicher Obhut gepflegter Wildtiere genetisch gesund bleiben und die unterschiedlichen ‚Familienstammbäume‘ ausgeglichen vertreten sind.

Auch bei Capybaras – gemeinhin als Wasserschweine bezeichnet – gibt es einen internationalen Austausch zwischen zoologischen Einrichtungen. Nachdem das letzte weibliche Capybara Hellabrunns letztes Jahr nach einer problematischen Schwergeburt eingeschläfert wurde, musste sich das in Hellabrunn verbleibende männliche Wasserschwein eine Zeit lang gedulden. Das Warten des Nagers hat sich aber gelohnt, denn kürzlich kamen gleich zwei jeweils rund fünf Jahre alte Capybara-Weibchen aus dem Zoo Neuwied im Tierpark Hellabrunn an. Die beiden Neuzugänge aus Rheinland-Pfalz konnten sich in den letzten drei Wochen an die weitläufige Südamerika-Anlage sowie ihr männliches Pendant gewöhnen, was augenscheinlich gut funktioniert hat.

Die beliebten Nagetiere aus Südamerika werden in Hellabrunn bereits seit Jahrzehnten gepflegt. Capybaras gehören zur Familie der Meerschweinchen, sind weltweit die größten Nagetiere und werden deshalb auch ‚Riesenmeerschweinchen‘ genannt. Der natürliche Lebensraum erstreckt sich über den größten Teil Südamerikas östlich der Anden. Die Tiere pflegen eine ‚semi-aquatische‘ Lebensweise, sind also an Flüssen und Seen sowie an Land in Savannen und Wäldern anzutreffen. Laut IUCN-Liste gelten Capybaras bisweilen zwar nicht als gefährdet, dennoch machen auch ihnen die Umweltzerstörung in Südamerika und die Bejagung zu Zwecken der Fleisch- und Ledergewinnung das Überleben nicht leichter.