Hellabrunn in Eis und Schnee

Hellabrunn in Eis und Schnee
Foto: Tierpark Hellabrunn / Dennis Reininger

Auch im Winter lohnt sich der Besuch im Münchner Tierpark. Denn auch bei Temperaturen im einstelligen Bereich gibt es viel zu sehen: Seien es die Tiere der Polarwelt, die in ihrem warmen Winterfell der Kälte trotzen oder Tiger, Löwen oder Bisons, die energisch durch den Schnee spazieren.

 Der Wintermantel sollte auf jeden Fall dabei sein, wenn man zu dieser Jahreszeit nach Hellabrunn kommt, schließlich können die Temperaturen in den Isarauen – zumindest gefühlt – noch ein paar Grad kälter als in der Innenstadt sein. Doch wer es am Auer Mühlbach entlang bis zur Polarwelt geschafft hat, wird mit eindrucksvollen Bildern belohnt: Die beiden Eisbären-Damen Giovanna und Quintana werden fast eins mit der weißen Schneedecke, auf der sie ganz gemütlich liegen oder nehmen ein entspanntes Bad in ihrem knapp 10 Grad warmen Badebecken. Auch Schneehase, Polarfuchs und Schneeeule fügen sich perfekt in die Winterlandschaft ein. „Es fasziniert mich jeden Winter aufs Neue, wenn der Schnee Hellabrunn komplett in Weiß hüllt – für mich gibt es dann kaum einen schöneren Ort in München“, schwärmt Tierpark-Direktor Rasem.

Schaut man bei Panzernashorn, Elefant oder Giraffe vorbei, so kann man auch diese Tierarten auf der Außenanlage antreffen und stellt fest: Tiere, deren natürlicher Lebensraum weit entfernt von Schnee und Eis liegt, finden ebenfalls Gefallen am winterlichen Treiben. Je nach Witterung dürfen die Hellabrunner Panzernashörner, Giraffen und Elefanten im Winter stundenweise an die frische Luft. Die Sibirischen Tiger hingegen bleiben solange draußen, wie sie möchten und sind manchmal an kalten Tagen sogar aktiver als im Hochsommer, wenn sie den ganzen Tag im Schatten dösen.

„Wir müssen unsere Anlagen im Winter wie Sommer gut im Blick behalten – friert ein Wassergraben zu, so könnten die Tiere über das Eis die Anlage verlassen oder einbrechen“, erklärt Tierpark-Direktor Rasem Baban. „Um dem vorzubeugen, haben wir in vielen Anlagen, wie beispielsweise bei den Flinkwallabies, das Wasser bereits im Herbst abgelassen. In anderen Wassergräben, wie zum Beispiel bei den Tigern, sorgen besondere Vorrichtungen dafür, dass das Wasser stets in Bewegung bleibt und sich so keine geschlossene Eisschicht an der Oberfläche bilden kann“, so Rasem Baban weiter.

Auch Schneemengen wie die der vergangenen Woche können Anlagen verändern. So mussten aufgrund der Schneehöhe die Erdmännchen vorübergehend in eine Anlage hinter die Kulissen ziehen. Es bestand das Risiko, dass sich die Tiere versehentlich unter den Schneemengen einbuddeln oder über die Schneehügel ihre Anlage verlassen könnten.

Einige Tiere beobachten das winterliche Treiben lieber von drinnen und genießen die Wärme der Tierhäuser – schließlich wäre es für Wasserschweine, Kattas oder Orang-Utans aktuell auch viel zu kalt draußen. Wem es nach einigen Stunden an der frischen Luft ähnlich geht, dem sei die Orang-Utan-Halle als Platz zum Aufwärmen empfohlen: Der neugestaltete Besucherraum lässt einen fast ein bisschen von wärmeren Gefilden träumen.