Hellabrunner Fledermausgrotte bleibt dauerhaft geschlossen

Hellabrunner Fledermausgrotte bleibt dauerhaft geschlossen
Foto: Tierpark Hellabrunn / Marc Müller

Bereits seit Anfang 2020 ist die Fledermausgrotte aufgrund des pandemie-bedingten Lockdowns für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Im Laufe des Jahres hat sich herausgestellt: Die Bausubstanz des Gebäudes ist so katastrophal, dass das Haus nicht mehr nutzbar ist.

In den 1960-er Jahren gebaut und 1992 zur Fledermausgrotte umgestaltet, war das Haus für viele Besucherinnen und Besucher ein kleiner Höhepunkt beim Rundgang durch Hellabrunn. In einem Teil des Hauses, der dem einem Bergwerkstollen nachempfunden war, konnte man die freifliegenden Brillenblattnasen nicht nur sehen, sondern auch spüren, wie sie ganz nah an einem vorbeifliegen. Außerdem waren in den letzten Jahren in dem ca. 550 Quadratmeter großen Gebäude verschiedene Spinnenarten, Azara-Agutis, Kuba-Baumratten, Kurzohrrüsselspringer und Fette Sandratten sowie verschiedene Vogelarten, darunter Pfirsichköpfchen und Textorweber zu sehen.

Das Gebäude war jedoch über Jahrzehnte zunehmend von Feuchtigkeit und Schimmel befallen und konnte nur mit regelmäßig durchgeführten, teuren Erhaltungsmaßnahmen in Betrieb gehalten werden. Zum Schutze von Mitarbeitern und Besuchern, aber auch im Sinne eines modernen Tiermanagements und um die dämmungsbedingt extrem hohen Heizkosten zu vermeiden, fiel der Entschluss, die Fledermausgrotte endgültig zu schließen. Die marode Bausubstanz ließ keine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Teilsanierung mehr zu. Zudem würde der Kostenaufwand in keiner Relation zur Nutzung stehen. Am Ort der Fledermausgrotte – künftig Geozone Afrika – soll langfristig eine komplett neue Zwergflusspferd-Anlage entstehen.

Die Silberfasane, Rotschnabelkittas und Textorweber werden weiterhin in den Außenvolieren zu sehen sein, ebenso wie einheimische Eulen. Aufgrund der ortsnahen Baustelle der entstehenden Löwenanlage soll eine zusätzliche Verbindung zwischen der Südseite des Gebäudes und dem Besucherweg bei den Elchen geschaffen werden.

Ein Teil der Brillenblattnasen sind ebenso wie Pfirsichköpfchen und Kuba-Baumratten bereits Anfang Februar in verschiedene andere Zoos abgegeben worden. Ein weiterer Teil der Brillenblattnasen sowie die Azara-Agutis, die Fetten Sandratten und die Spinnenarten verbleiben momentan in Anlagen hinter den Kulissen. Die Kurzohrrüsselspringer leben inzwischen im Hellabrunner Giraffenhaus.

In Hellabrunn gibt es nach wie vor noch zwei weitere Fledermausarten: Die Palmen- und Riesenflughunde sind in der Dschungelwelt zuhause. Der Hellabrunner Masterplan sieht auch eine weitere Haltung von Brillenblattnasen vor: In der zukünftigen Geozone Amerika ist eine gemeinsame Unterbringung mit Kuba-Baumratten, Azara-Agutis und Zweifingerfaultieren geplant.

Zunächst liegt im Jahr 2021 der bauliche Fokus gemäß Masterplan jedoch auf der neuen Löwenanlage sowie auf der Umgestaltung der Wolfsanlage.