Hohe Verwechslungsgefahr bei neuen MVV-Streifenkarten

Hohe Verwechslungsgefahr bei neuen MVV-Streifenkarten
Foto: Aktion Münchner Fahrgäste

Bei der seit Sonntag gültigen MVV-Tarifreform wurde für Jugendliche von 15 bis 20 Jahren („U21“) eine eigene Streifenkarte für 7,70 Euro (10 Streifen) eingeführt. Diese ist um 45 Prozent günstiger als die Streifenkarte für Erwachsene (14 Euro). Beide Streifenkarten sind jedoch leider optisch nahezu identisch, denn sie kommen im Automaten von der gleichen blauen Papierrolle. Lediglich im Kopfbereich wird bei der Karte für die Jugendlichen der Zusatz „U21 (15-20 Jahre)“ sowie der andere Preis aufgedruckt (siehe Bild).

„Wir sehen hier eine hohe Verwechslungsgefahr für die Fahrgäste“, so Stefan Hofmeir, Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste. „Wenn beispielsweise Eltern versehentlich die U12-Karte der Tochter nutzen, kann das schnell 60 Euro zusätzlich kosten.“ Die Aktion Münchner Fahrgäste fordert deshalb eine bessere optische Unterscheidung zwischen den beiden Streifenkarten-Arten. Beispielsweise dass auf jeden Streifen der Jugendlichen-Karte im leichten Grauton U21 aufgedruckt wird. „Auch im geknickten Zustand muss man den Unterschied jederzeit erkennen können“, so Hofmeir abschließend. Für Streifenkarten in komplett unterschiedlichen Farben wie früher bei der längst abgeschafften roten Kinder-Streifenkarte ist in den kleineren Verkaufsautomaten kein Platz.

Hintergrundinformation:
Deshalb wurde die U21-Streifenkarte eingeführt:
Die bis 14.12.19 gültige U21-Regel, „die Hälfte der Erwachsenen-Steifen“ zu stempeln, funktioniert im neuen Tarifsystem nicht mehr, da Erwachsene je nach Fahrtziel nun auch eine ungerade Anzahl an Streifen stempeln müssen. Für die Zonen M und 1 beispielsweise 3 Steifen. Die Hälfte wären 1,5 Streifen, das ist nicht zu stempeln. Bei der neuen U21-Streifenkarte stempeln Jugendlichte nun die gleiche Anzahl an Steifen wie Erwachsene, nur eben auf einer eigenen, 45% günstigeren Streifenkarte. Kinder bis 14 Jahre nutzen wie bisher die Erwachsenen-Streifenkarte.