Holetschek: Gesundheitsministerkonferenz ebnet Weg für Corona-Impfungen zwischen 12 und 18 Jahren

Foto: © Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege / Andi Frank

Bayerns Gesundheitsminister und GMK-Vorsitzender: Bis Ende August soll Jugendlichen ein Impfangebot gemacht werden – Priorisierung bei Astrazeneca wird aufgehoben

Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) hat die Weichen für Corona-Impfungen für 12- bis 18-Jährige gestellt. Der GMK-Vorsitzende, Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, sagte nach einer Videoschalte am Donnerstag in München: „Bis Ende August sollen alle Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren ein Impfangebot mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer bekommen haben – Voraussetzung ist freilich, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) den Impfstoff bis spätestens Juni für diese Altersgruppe zulässt. Das haben wir heute in der GMK beschlossen, und das ist unser gemeinsames Ziel.“ Die GMK rechnet nach aktuellem Stand mit einer Zulassung durch die EMA im Juni.

Holetschek erläuterte: „Es ist wichtig, dass wir uns frühzeitig auf eine Zulassung vorbereiten und alles für eine rasche Impfung in die Wege leiten. Die Länder werden bis Ende Mai ein Konzept erstellen, wie sie das Impfangebot bis Ende August sicherstellen können. Der Bund kümmert sich um die Beschaffung des notwendigen Impfstoffs, der zusätzlich zur Verfügung gestellt wird. Im Juni soll das konkrete Vorgehen dann beschlossen werden.“

Der Minister betonte: „Ich halte das für einen sehr wichtigen Schritt und ein Signal an die Jugend, dass sich das Durchhalten unter Pandemiebedingungen lohnt. Impfungen für diese Altersgruppe sind der Schlüssel zu einem geregelten Schulunterricht und zu mehr Sicherheit in der Freizeit.“

Darüber hinaus beschlossen die Mitglieder der GMK, dass die Priorisierung für den Impfstoff von Astrazeneca bundesweit aufgehoben wird. Holetschek fügte hinzu: „In den Arztpraxen kann der Impfstoff flexibel und nach ärztlichem Ermessen verimpft werden. In mehreren Bundesländern ist das schon geschehen. Es ist der konsequente nächste Schritt, dass wir das nun auf Bundesebene angleichen. Auch das wird das Impftempo erhöhen.“

Teil des Beschlusses ist auch, dass die Ärzte in Absprache mit dem Impfling frei über einen Intervall zwischen vier und zwölf Wochen zwischen Erst- und Zweitimpfung entscheiden können. Holetschek betonte: „Man muss sich aber bewusst machen: Je länger der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung, desto höher die nachgewiesene Wirkung. Wir sprechen uns hier aber für maximale Flexibilität aus, um die Impfung für alle so attraktiv wie möglich zu machen.“ Bis zum Ende des zweiten Quartals erwartet der Bund nach eigenen Angaben rund sechs bis acht Millionen Impfdosen von Astrazeneca.