Horror-Clowns auch vermehrt in München unterwegs

Symbolbild

München, 25.10.2016. Seit Freitag, 22.10.2016, wurden der Münchner Polizei insgesamt sieben Vorfälle geschildert, bei dem maskierte Clowns beteiligt sein sollen.

Bei den sog. Clown-Pranks, einem Trend aus Amerika, geht es darum, Passanten einen Schreck einzujagen, indem Personen als Clown verkleidet scheinbar auf Menschen losgehen. Oft verwenden die Personen Messer oder andere Gegenstände, um die Schockwirkung zu verstärken. Meistens filmen sich die Personen, um den Prank im Internet zu veröffentlichen.

Am Freitag, 21.10.2016, um kurz vor 17.00 Uhr, meldete ein unbekannter Mitteiler über den Notruf 110, dass sich am Wintrichring an der dortigen Bushaltestelle eine Person befinden soll, die eine Clown-Maske trägt und mit einem Küchenmesser in der Hand wild herumfuchtelt.

An der Örtlichkeit konnte bei Eintreffen der Polizeibeamten weder der Mitteiler noch ein Clown angetroffen werden.

Im Rahmen der Fahndung wurden in Moosach drei Kinder im Alter zwischen 13 und 14 Jahren angetroffen. Die drei trugen jeweils eine Clown-Maske bei sich. Messer oder ähnliches konnte nicht aufgefunden werden. Die angetroffenen Kinder konnten nicht in Verbindung mit dem Fall vom Wintrichring gebracht werden. Sie wurden über das Phänomen und die etwaigen Folgen belehrt.

Am gleichen Tag, gegen 18.55 Uhr, befand sich ein 10-jähriger Junge mit seinem Fahrrad vom Fußballtraining kommend im Westpark auf dem Weg nach Hause. Hier sprang plötzlich eine Person mit Clown-Maske und mit schwingender Axt bewaffnet schreiend aus dem Gebüsch und lief auf den Jungen zu. Der 10-Jährige verließ zügig den Westpark und teilte weinend seiner Mutter zu Hause diesen Vorfall mit, welche daraufhin die Polizei verständigte. Der Junge gab an, dass sich der Clown bei der Aktion selbst gefilmt habe.

Am Samstag, 22.10.2016, gegen 04.00 Uhr, soll sich am Sendlinger-Tor-Platz ein Clown zombiartig fortbewegt haben. Waffen oder andere Gegenstände wurden durch die Mitteiler nicht gesehen. Weiterhin gab der Mitteiler an, dass er um 05.00 Uhr ebenfalls am Sendlinger-Tor-Platz an einer dortigen Bushaltestelle eine Person festgestellt hatte, die komische Geräusche von sich gab und ebenfalls ein Clown-Kostüm trug.

Diese beiden Erkenntnisse erreichten die Polizei jedoch erst um 10.00 Uhr telefonisch.

Weiterhin soll am Abend des Samstags, 22.10.2016, in der Herzogstraße eine Person mit Clown-Maske und einen unbekannten Gegenstand in der Hand gesehen worden sein. Im Bereich der Rupertsbergerstraße soll eine Person mit Clown-Maske und einem Baseballschläger bewaffnet in einen Innenhof gestanden haben.

Zu guter Letzt sollen drei Jugendliche als Clown maskiert und mit pyrotechnische Gegenstände durch den Olympiapark gelaufen sein.

In den drei geschilderten Fällen, konnten durch die Polizei keine Tatverdächtigen angetroffen werden.

Auch wenn es sich bei in den meisten Fällen um Menschen handelt, die andere Personen erschrecken wollen, so kann es je nach Vorgehen sein, dass durchaus schwere Straftaten verwirklicht werden können.

So kommen Tatbestände wegen Bedrohung, Nötigung oder auch Körperverletzungsdelikten in Betracht.

Hinweis der Münchner Polizei:
Wenn Sie wirklich einen Clown sehen sollten, empfehlen wir:

Ruhig zu bleiben und sofort über den Notruf 110 die Polizei zu rufen.
Den Clown nicht ansprechen und keinesfalls provozieren (in der Regel will der Clown einen „Streich“ spielen)
Verlassen Sie so schnell wie möglich den Ort und sprechen Sie gegebenenfalls Passanten in der Umgebung an und bitten um Hilfe.

Zusätzlich eignet sich auch eine Trillerpfeife am Schlüsselbund oder ein Schritt- oder Taschenalarm. Diese „Waffen“ können nicht gegen einen verwendet werden. Der schrille Pfiff bzw. Auslösung des Alarms schockt den Clown, so dass man die Chance hat, wegzulaufen. (Tat-Schock-Umkehr). Zudem stellt das durchdringende Geräusch sofort öffentliche Aufmerksamkeit her, dass Passanten aufmerksam machen und den Clown zusätzlich in die Flucht schlagen können.

Zur Verwendung von Pfefferspray oder Reizstoffsprühgeräten raten wir ab, da die Gefahr groß ist, dass diese Geräte gegen Sie verwendet werden können. Auch könnte der Clown eventuell provoziert werden. Ihnen das Gerät aus der Hand reißen und Sie damit außer Gefecht setzen.