Im Mautdschungel den Durchblick behalten

Quelle: ADAC

ADAC informiert über unterschiedliche Systeme und Kosten in Europa

Im Juli starten die meisten Bundesländer in die Sommerferien. Wer jetzt mit dem Auto im Urlaub in Europa unterwegs ist, sollte sich in Sachen Maut auskennen. Oft müssen Autofahrer vorab eine E-Vignette kaufen oder das Auto online registrieren lassen. Der ADAC empfiehlt deshalb, sich rechtzeitig zu informieren – denn der Mautdschungel in Europa ist dicht. Orientierungshilfe erhalten Urlauber vorab unter www.maps.adac.de und in allen ADAC-Geschäftsstellen. Wer bereits unterwegs ist, findet die Mautkosten seines Urlaubslandes auch in der App ADAC Maps.

Quelle: ADAC

Touristen trifft die zunehmende Digitalisierung der Mautsysteme oft unvorbereitet, wie zum Beispiel mit der Umweltplakette für Paris. Wer dort mit dem eigenen Auto in der Innenstadt unterwegs ist, muss mindestens drei Wochen vor Reiseantritt online eine Umweltplakette bestellen. Länder wie Portugal und Polen setzen auf verschiedenen Streckenabschnitten auch auf elektronische Bezahlsysteme. Sie erfassen die gefahrenen Kilometer über einen zu erwerbenden Transponder. Für Ungarn, Rumänien und die Slowakei hingegen benötigen Autofahrer eine E-Vignette. In England (London), Irland (Dublin) und in Italien (nördlich von Mailand) gibt es Streckenabschnitte, für die sich Reisende vorab im Internet registrieren müssen.

Auch ohne Kreditkarte zu reisen, kann den Urlaub erschweren. An vielen französischen, italienischen und spanischen Mautstellen ohne Personal ist eine Barzahlung nicht möglich. Ein weiteres Hindernis: Jedes Land hat je nach Fahrzeugtyp eigene Klassifizierungen bei den Mautgebühren. Autofahrer – vor allem Gespannfahrer und Wohnmobilisten – sollten deshalb gut informiert die Reise durch Europa antreten.

Passend zum Urlaubsstart in der Hochsaison hat der ADAC eine Übersicht über die unterschiedlichen Mautkosten für streckenbezogene Maut und Vignetten erstellt. In der Europäischen Union gibt es in neun Ländern eine streckenbezogene Maut: In Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Polen, Portugal und Spanien müssen Autofahrer eine Gebühr entsprechend der zurückgelegten Kilometer zahlen. Auch in den Nicht-EU-Ländern Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Norwegen, Serbien, in der Türkei und in Weißrussland wird nach Entfernung abgerechnet. Nicht immer ist das gesamte Autobahn- und Schnellstraßennetz mautpflichtig. Die Bezahlung erfolgt je nach Land beim Ein- oder Ausfahren an der Mautstation.

Zudem verlangen einige Länder zusätzlich eine Sondermaut für Brücken, Tunnel und Pässe – etwa Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Dänemark und Schweden. In acht weiteren Ländern benötigen Autofahrer sowohl für Fahrten auf Autobahnen als auch auf Schnellstraßen eine Vignette: in Bulgarien, Österreich, Rumänien, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Die Vignetten gelten unterschiedlich lange.

Verstöße gegen die Mautregeln können sehr teuer werden. Wer keine Vignette kauft oder sie nicht richtig an der Windschutzscheibe anbringt, muss mit teils drastischen Bußgeldern rechnen. In Slowenien drohen bis zu 800 Euro. Auch Österreich (ab 120 Euro), die Schweiz (190 Euro plus Vignettenkosten) und Tschechien (ab 185 Euro) bitten Mautsünder richtig zur Kasse.