Impfen in Arztpraxen

Symbolbild

„Wir sind an einem gewis­sen Wende­punkt ange­kom­men, an dem das staat­li­che Impf­stoff-Mono­pol nicht mehr weiter aufrecht­er­hal­ten werden kann“, sagt Dr. Gerald Quit­te­rer, Präsi­dent der Baye­ri­schen Landes­ärz­te­kam­mer (BLÄK). Ärztin­nen und Ärzte soll­ten jetzt unkom­pli­ziert und unbü­ro­kra­tisch in die Impfun­gen gegen das SARS-CoV-2-Virus einge­bun­den werden. Wenn selbst der Vorsit­zende der Stän­di­gen Impf­kom­mis­sion (STIKO) konsta­tiere, dass die Vorga­ben der Bunde­simpf­ver­ord­nung, die grund­sätz­lich sinn­voll seien, groß­flä­chig durch­bro­chen würden, sei es an der Zeit, das strenge Prio­ri­sie­rungs­schema ledig­lich als „Hand­lungs­emp­feh­lung“ für die Ärztin­nen und Ärzte zu inter­pre­tie­ren. Ein Model­lie­rungs­kon­zept für die Natio­nale Impf­stra­te­gie sei zudem laut Gesund­heits­mi­nis­ter­kon­fe­renz (GMK) in Planung.

Daher äußert Bayerns Ärzte­chef drei Kern­bot­schaf­ten:

• Geeig­ne­ter Impf­stoff für die Praxen steht zur Verfü­gung, also können Ärzte mit der Impfung gegen das SARS-CoV-2-Virus star­ten.
• Ärzte soll­ten selbst anhand dieser „Emp­feh­lun­gen“ die Entschei­dun­gen über die Prio­ri­sie­rung ihrer eige­nen Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten tref­fen und die Doku­men­ta­tion in Impf­pass und Praxis­soft­ware vorneh­men.
• Es sollte weder eine ausufernde Doku­men­ta­tion noch eine Regis­trie­rung über das Online-Termin­ver­ein­ba­rungs-Portal BayIM-CO nötig sein.

Quit­te­rer will das Impfen der Pati­en­ten in den Arzt­pra­xen, insbe­son­dere in den Haus­arzt­pra­xen, ermög­li­chen. Praxen soll­ten keine „Außen­stel­len der Impf­zen­tren“ darstel­len, sondern unkom­pli­ziert ihre Pati­en­ten impfen.