In Bayern bleibt immer öfter der Papa beim kranken Kind

In Bayern bleibt immer öfter der Papa beim kranken Kind
Foto: DAK-Gesundheit/iStock

Laut DAK-Auswertung hat sich der Väter-Anteil seit 2007 mehr als verdoppelt 

Bayerns Väter kümmern sich immer häufiger um ihre kranken Kinder. Im vergangenen Jahr blieb bei fast jedem fünften Krankheitsfall (19 Prozent) der berufstätige Papa zu Hause – mehr als doppelt so oft wie noch im Jahr 2007. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Auswertung der DAK-Gesundheit. Der Trend der letzten Jahre setzt sich fort. Im Vergleich zu den anderen Ländern bleibt der Freistaat jedoch weiterhin unter dem Durchschnitt. 

Knapp 7.600 DAK-Versicherte aus Bayern reichten 2016 Anträge für das so genannte Kinderpflege-Krankengeld ein, davon rund 1.450 Männer. Im Vorjahr betrug ihr Anteil noch 16,7 Prozent, im Jahr 2010 waren es 11,7 Prozent und 2007 gar nur acht Prozent. „Der Trend der letzten Jahre, wonach die Kinderbetreuung in Bayern zunehmend auch zur Aufgabe der Väter wird, setzt sich fort“, sagt Stefan Wandel, Sprecher der DAK-Gesundheit in Bayern. Dennoch bleibt der Freistaat unter dem Bundesdurchschnitt von 22,8 Prozent. Deutlich öfter kümmerten sich die Väter in den neuen Bundesländern um den kranken Nachwuchs – in Sachsen und Thüringen zum Beispiel lag ihr Anteil bei mehr als 28 Prozent. „Ein Grund könnte die hohe Erwerbstätigenquote ostdeutscher Frauen sein“, sagt Wandel mit Blick auf eine Studie der Bertelsmann-Stiftung von 2012. „Demnach sind gleichberechtigte Doppelverdiener-Modelle im Osten stärker verbreitet.“

Krankenkassen springen ein, wenn Eltern mit kranken Kindern zuhause bleiben und der Arbeitgeber keine Lohnfortzahlung leistet. Anspruch auf das Krankengeld haben gesetzlich versicherte Eltern von Kindern bis zwölf Jahren. Väter und Mütter mit einem Kind haben jeweils Anspruch auf zehn Arbeitstage pro Kalenderjahr. Bei Alleinerziehenden sind es 20 Arbeitstage. Die Höhe beträgt zwischen 90 und 100 Prozent des ausgefallenen Nettogehaltes. Informationen auch im Internet unter www.dak.de/kindkrank.