Internet-Unternehmen könnten den Strommarkt aufmischen

–   Aktuell ist es 72 Prozent der Bundesbürger wichtig, ihren Strom von einem bekannten Anbieter zu beziehen
–   Jeder Zweite unter 30 Jahre kann sich aber vorstellen, künftig Stromkunde bei einem Internet-Unternehmen zu werden

Aktuell achtet die große Mehrheit der Bundesbürger bei der Wahl ihres Stromversorgers noch auf einen bekannten Namen. Künftig könnten aber neue Wettbewerber aus der Digitalbranche den etablierten Unternehmen Konkurrenz machen. Rund drei Viertel (72 Prozent) stimmen derzeit der Aussage zu, es sei ihnen wichtig, ihren Strom von einem bekannten Anbieter zu beziehen. Gleichzeitig sagen 47 Prozent der 18- bis 29-Jährigen, dass sie sich grundsätzlich vorstellen können, ihren Strom von einem Internet-Unternehmen zu beziehen. Unter den 30- bis 49-Jährigen beträgt der Anteil 37 Prozent, auch bei den 50- bis 64-Jährigen sind es 37 Prozent. Deutlich geringer fällt die Bereitschaft nur bei den Älteren ab 65 Jahre aus, hier sind es 16 Prozent, die sich einen Wechsel zu einem Internet-Unternehmen vorstellen können. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.008 Bundesbürgern ab 18 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom im Vorfeld der Branchenmesse E-World. „Strom ist heute vor allem Vertrauenssache“, sagt Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz. „Es zeichnet sich jedoch ab, dass der Markt künftig stärker in Bewegung gerät.“

Die Digitalisierung der Stromnetze im Zuge der Energiewende führt dazu, dass völlig neue Angebote möglich werden, etwa flexible Stromtarife, bei denen der Preis immer aktuell nach Angebot und Nachfrage variiert. Dank intelligenter Stromzähler und smarter Elektrogeräte können diese sich dann selbsttätig so ein- und ausschalten, dass Verbrauch und Kosten gesenkt werden. „Die Digitalisierung der Energienetze ist nicht nur eine Chance, unseren Strommarkt effizienter und ökologischer zu gestalten oder Kosten zu sparen. Wir haben darüber hinaus die Möglichkeit, eine wichtige Leitbranche in Deutschland zukunftsfähig zu machen und müssen dafür sorgen, dass unsere heimischen Unternehmen internationale Leitanbieter auf dem Weltmarkt bleiben oder werden“, sagte Dietz.

Die ausführlichen Ergebnisse der Studie über das Interesse der Bundesbürger an innovativen Angeboten auf dem Strommarkt, ihre Bereitschaft zum Anbieterwechsel sowie ihre Einstellung zur Energiewende stellt Bitkom auf einer telefonischen Pressekonferenz am Montag, 6. Februar, um 10 Uhr vor.

Bitkom auf der E-World in Essen: Get Started, das Start-up-Netzwerk des Bitkom, lädt am 7. Februar ab 14 Uhr zum Get Started Energy Network auf der E-World ein. Zu drei Themenblöcken – „Die neuen Geschäftsmodelle für die Energiewende“, „Von Effizienz zu Flexibilität“ und „Vom Versorger zum Vorreiter“ – stellen etablierte Unternehmen ihre Herausforderungen durch die Energiewende vor und pitchen Start-ups ihre Ideen und Lösungen. Alle Details unter: https://getstarted.de/get-started-energy-network-meets-e-world/.
 
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research durchgeführt hat. Dabei wurden 1.008 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Es ist mir wichtig, meinen Strom von einem bekannten Anbieter zu beziehen“ und „Ich kann mir grundsätzlich vorstellen, meinen Strom von einem Internet-Unternehmen zu beziehen“.