Jeder Apfel zählt – mit Genuss die Streuobstkultur in Bayern unterstützen

Jeder Apfel zählt – mit Genuss die Streuobstkultur in Bayern unterstützen
Symbolbild

Streuobstwiesen bringen geschmackvolles Obst hervor, sie leisten aber auch einen wesentlichen Beitrag zur Biodiversität und prägen die Kulturlandschaft Bayerns. Doch als eines der meistgefährdeten Biotope Mitteleuropas verdient der traditionsreiche Obstanbau besondere Aufmerksamkeit. Nach dem Motto „gemeinsam pack ma´s scho!“ kann jeder einen aktiven Beitrag leisten – und der tut richtig gut! 

Es verhält sich ähnlich wie beim Einkauf von Bio-Produkten, man muss nur noch etwas gezielter danach Ausschau halten. Wer die gesunden Schmankerl von Streuobstwiesen verkosten möchte, muss wissen, wo sie verkauft werden, und auf die Herkunft der Produkte achten. Doch liegen sie erstmal im Einkaufskorb, kann sich der umweltbewusste und qualitätsliebende Konsument freuen, dem Streuobstbauern aus der Region, der Natur und dem eigenen Wohl etwas Gutes zu tun. Und wer über den reinen Verzehr hinweg aktiv am Erhalt der Streuobstkultur mitwirken möchte, kann tatkräftig auf der Wiese unterstützen.

Saisonale Vielfalt beim regionalen Anbieter
Säfte aus alten sowie neuen Apfelsorten und anderem Obst sind die Protagonisten unter den Streuobst-Produkten. Das Obst wird außerdem zu Most, Cider, Weinen, Edelbränden und Fruchtaufstrichen verarbeitet. Imker, die mit ihren Bienen für die natürliche Bestäubung der Bäume sorgen, erzeugen zudem köstlichen Honig. Während die verarbeiteten Produkte wie Saft, Marmelade oder getrocknetes Obst bis in den Winter hinein oder sogar das ganze Jahr hinweg angeboten werden, gibt es das unbehandelte Tafelobst nur zur jeweiligen Erntezeit. Kurze Wege im Verkauf garantieren die für Streuobst charakteristische Frische. So findet man die Lebensmittel direkt im Betriebs-Hofladen, beim regionalen Obsthof, auf dem Wochenmarkt und im Bioladen – oder ganz bequem über den Online-Shop.

Aktiv mit anpacken
In den ländlichen Räumen Bayerns fallen immer mehr Streuobstwiesen brach, weil die Eigentümer kein Interesse mehr an der Pflege haben, oder weil sie sie aus Altersgründen nicht mehr bewirtschaften können. Zudem sind die Wiesen in Ballungsräumen durch Bebauung oder Intensivierung in Gartengrundstücken gefährdet. So reduziert sich der Bestand im Freistaat um jährlich 100.000 Bäume. Neben Genossenschaften von Streuobstwiesen-Eigentümern, Förderprogrammen der EU und Initiativen des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums wie beispielsweise der aktuellen Verbraucherkampagne „Streuobst blüht“ kann auch jeder einzelne mithelfen, die ökologisch wertvollen Mischkulturen am Leben zu erhalten: durch Spenden, Mithilfe bei der Ernte, Mahd oder bei der Verarbeitung der Produkte. Zur Belohnung können die Lebensmittel des jeweiligen Betriebs verkostet und mitgenommen werden. Engagierten Menschen, die die Tricks und Kniffe des richtigen Obstbaumschnitts erlernen möchten, dem bieten Streuobstwiesen-Betreuer an, über eine Baumpatenschaft Schutz und Verantwortung für einen Baum zu übernehmen.

Ausgewählte Anbieter, Initiativen und Mitmach-Angebote in ganz Bayern

  • Juradistl – Honig und Streuobstprodukte aus der Oberpfalz. Händlerübersicht für ganz Bayern online verfügbar. www.juradistl.de
  • Netzwerk Streuobst Bayerischer Vorwald – niederbayerisches Projekt zum Erhalt der heimischen Streuobstbestände und Obstgärten. www.lpv-straubing-bogen.de/projekte/netzwerk-streuobst
  • MainSchmecker – faire Streuobst- und Bienen-Produkte der Main-Streuobst-Bienen eG (Säfte, Most, Brände, Aufstriche, Honig) aus den mainfränkischen Streuobstbiotopen. Weitere Infos und Online-Shop: www.main-schmecker.de
  • Streuobst Mittelfranken-West – Initiative im Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim mit abwechslungsreichem Programm für Familien im Rahmen des Nachhaltigkeitsprojekts „StreuobstwiE/Ssen weit gestreut“, zum Beispiel „Erntezeit in den Streuobstwiesen! Alles über Apfel, Birne und Co.“ am 29. August und 5. September 2020 in Burgbernheim. www.einheimischer.de
  • Streuobstinitiative Hersbrucker Alb e.V. mit Bio-Säften und Cider aus dem Nürnberger Land. Händlerübersicht online verfügbar. www.pomme200.de
  • Hesselberger – Direktsäfte, Cider, Sekt und Brände von Streuobstwiesen der südfränkischen Region Hesselberg. Informative Apfel- und Birnen-Sortenkunde. www.hesselberger.com
  • Kalchreuther Kirschgarten – Kirschbaumprojekt mit Händlerübersicht in der Region Kalchreuther Höhe bei Erlangen. www.bund-naturschutz.de/landwirtschaft/kirschenprojekt/naturschutz.html
  • Echt Brombachseer – Streuobstprodukte aus dem fränkischen Kirschland. Bekannt für die alten Sorten der Süßkirschen. Mit Ausstellungs- und Verkostungsraum „Prunothek“ in Absberg. Händlerübersicht online verfügbar. www.echtbrombachseer.de
  • Projekt NatürlichZukunft – Natur- und Artenschutzprojekt am Ammersee. Spenden möglich: 1 Euro pro Quadratmeter der Biotope oder 50 Euro zur Pflanzung eines neuen Apfelbaums. https://natuerlich.bayern
  • Pötzl Fruchtsäfte – bio-zertifizierte Apfelsaft-, Fruchtsaftgetränke und Weine aus dem östlichen Oberbayern mit Übersichtskarte, von welchen Wiesen die Äpfel stammen. www.poelz.de
  • Kelterei Martin Schmeißer – Apfeldirektsaft aus niederbayerischem Streuobst, Hollerblüzzante („Hollersekt“), Holundersaft und Schlehenglühwein. Aussteller der Auer Dult am Mariahilfplatz und bei anderen Münchner Veranstaltungen. www.kelterei-schmeisser.net

Weitere Streuobsthöfe und -vermarkter können Interessierte über eine regionale Suchfunktion auf der Website www.regionales-bayern.de finden.

Weitere Informationen über Streuobst in Bayern auf www.streuobst-blueht.de.