Jedes dritte Unternehmen betreibt einen Online-Shop

■   E-Mail-Bestellungen sind am weitesten verbreitet
■   Unternehmen machen im Schnitt 16,5 Prozent ihres Umsatz über das Internet
■   Anbieter sollten verstärkt in digitale Vertriebswege investieren

Vier von fünf Unternehmen (82 Prozent) verkaufen ihre Produkte oder Dienstleistungen über das Internet. Das hat eine repräsentative Umfrage unter 503 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern im Auftrag des Digitalverbands Bitkom in Deutschland ergeben. Demnach kommen die meisten Verkaufskontakte per E-Mail zustande. 82 Prozent aller Unternehmen, also sämtliche Firmen mit Online-Verkauf, nehmen Bestellungen per E-Mail entgegen. Gut jedes dritte Unternehmen (36 Prozent) betreibt einen unternehmenseigenen Webshop. Jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) bietet seine Produkte oder Dienste auf Online-Marktplätzen oder digitalen Plattformen wie Ebay, Amazon, Alibaba oder Mercateo an. 6 Prozent nutzen Smartphone-Apps für die Vermarktung eigener Produkte. „Bestellungen per E-Mail ergänzen Telefon oder Fax, schöpfen die Potenziale digitaler Kommunikation aber nicht aus“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Unternehmen erreichen mit Online-Shops, digitalen Marktplätzen oder Smartphone-Apps viel mehr potenzielle Kunden als auf konventionellen Wegen. Daneben bringen automatisierte Bestellvorgänge und Rechnungslegung enorme Effizienzvorteile für die betrieblichen Abläufe.“

Laut Umfrage gibt es bei der Nutzung von Online-Vertriebswegen erhebliche Unterschiede zwischen den Unternehmensgrößen. So betreiben zwei Drittel (67 Prozent) der großen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern einen eigenen Webshop. Bei den mittleren mit 100 bis 499 Mitarbeitern sind es 50 Prozent und bei den kleineren mit 20 bis 99 Mitarbeitern nur 32 Prozent. Online-Marktplätze nutzen 34 Prozent der großen, aber nur 24 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen. Apps verwenden 21 Prozent der großen, aber nur 3 Prozent der kleineren Betriebe. „Große Unternehmen sind bei der Digitalisierung ihrer Verkaufsprozesse deutlich weiter als die kleineren, trotz niedriger Einstiegshürden “, sagt Rohleder. So könnten auch KMU dank Technologien wie Cloud Computing und einer Vielzahl großer Online-Plattformen mit geringem Aufwand digitale Verkaufskanäle nutzen.

Unternehmen mit Online-Verkäufen erzielen im Durchschnitt 16,5 Prozent ihres gesamten Umsatzes per Internet. Jedes dritte Unternehmen, das Produkte per Internet verkauft, macht bis zu 10 Prozent seines Umsatzes online. Bei 38 Prozent liegt der Anteil der Online-Umsätze am Gesamtumsatz in der Spanne von 10 bis 25 Prozent. 11 Prozent erreichen per Web 25 bis 50 Prozent und 6 Prozent mehr als 50 Prozent. 15 Prozent der Befragten können dazu keine Angaben machen. Im Handel liegt der Online-Anteil an den gesamten Umsätzen im Schnitt bei 25 Prozent, in der Industrie bei 15 Prozent und im Dienstleistungsgewerbe bei 10 Prozent. „Unternehmen sollten ihre digitalen Vertriebswege schrittweise ausbauen und dabei auch mit neuen Online-Plattformen und innovativen Kommunikationsmitteln experimentieren“, sagt Rohleder. „Das ist ein Muss für Unternehmen, die in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben wollen.“

Die digitale Transformation der unterschiedlichen Branchen und die aktuellen technologischen Trends sind die Top-Themen der Bitkom hub conference, die am 22. November 2016 in Berlin stattfindet.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 503 Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder von Unternehmen ab 20 Mitarbeitern befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.