Junge Chöre München: Erstes Konzert seit dem Lockdown am 19. und 20. September

Junge Chöre München: Erstes Konzert seit dem Lockdown am 19. und 20. September
Foto: © Junge Chöre München

Chorgesang während Corona geht nicht? Die Buben und Mädchen der „Jungen Chöre München“ beweisen das Gegenteil und laden nach Monaten der erschwerten Probebedingungen am 19. und 20. September 2020 zu ihrem ersten Konzert in München seit dem Lockdown. „Wir sind wieder da!“ lautet der Titel der Veranstaltung, die das ursprünglich für Christi Himmelfahrt in St. Bonifaz geplante Konzert ersetzt – aufgrund von gesetzlichen Auflagen (begrenzte Personenzahl im Saal) verteilt auf zwei Termine und natürlich mit viel Abstand, bei den Gästen und auch den jungen Sängern und Sängerinnen. Auf dem Programm stehen Werke aus den verschiedensten Bereichen: Klassik, Volksweisen, Chormusik aus aller Welt sowie Opern- und Filmmusik. „Wir sind überglücklich, nach Monaten der Verbote und Einschränkungen endlich wieder halbwegs zur Normalität zurückzufinden“, so Judith Reimann, Geschäftsführerin Junge Chöre München. „Der Titel des Doppelkonzerts drückt unser Empfinden aus und wir freuen uns sehr darauf, nun auch wieder vor Münchner Publikum singen und für so etwas wie ‚kulturellen Alltag‘ sorgen zu dürfen.“

Los geht es am 19. September um 19.00 Uhr in der evangelischen Erlöserkirche an der Münchner Freiheit (Germaniastraße 4) und am 20. September um 17.00 Uhr in der evangelischen Markuskirche (Gabelsbergerstraße 6). Tickets kosten 18 beziehungsweise 14 Euro pro Person und können per E-Mail an konzertkarten@junge-choere-muenchen oder telefonisch unter 089-55171370 bestellt werden. Während der Konzerte, beim Einlass und Verlassen des Saals besteht Maskenpflicht.

C(h)orona – ein Albtraum für Bühne, Gesang und Menschen in Räumen
Die Auswirkungen der Pandemie und die Konsequenzen aus den gesetzlichen Auflagen haben die „Jungen Chöre München“ – wie auch alle anderen Chöre – schwer getroffen: Von heute auf morgen konnten weder Proben noch Veranstaltungen stattfinden, was nicht nur eine organisatorische, sondern auch eine finanzielle Katastrophe bedeutete, denn der Verein erfährt von öffentlicher Seite keine Förderung. Konzertreisen nach Rom an Pfingsten und im Sommer nach Kopenhagen – wichtige Einnahmequellen – wurden abgesagt. Doch Not macht erfinderisch: Schon eine Woche nach dem Lockdown richtete Chorleiter Bernhard Reimann Unterrichtseinheiten via Skype und youtube ein, die rege genutzt wurden und werden. Ab Mai konnte wieder Einzel-, ab Mitte Juni – unter strengen Hygiene-Auflagen – auch Gruppenunterricht mit begrenzten Teilnehmern durchgeführt werden. Gemeinsam mit dem kompletten Chor war dies nur im Freien möglich. Erstmals Ende Juli konnte ein Konzert stattfinden: in der evangelischen Markuskirche für Eltern und Geschwister. Nach einem 14-tägigen Probenaufenthalt in der Jugendbildungsstätte Königsdorf folgte dort dann das zweite im August – natürlich „auf Abstand“ und unter freiem Himmel. „Das Wichtigste aber ist, dass es bei keinem einzigen unserer Mitglieder und den Familien dahinter einen Corona-Fall gab und gibt – singen ist eben einfach gut für das Immunsystem“, freut sich Judith Reimann. „Wir hoffen sehr, dass dies auch so bleibt, und dass die Probe- und Auftrittsbedingungen für Chöre sich nicht wieder verschlechtern.“

Die Jungen Chöre München wurden 1952 unter dem Namen „Münchner Chorbuben“ gegründet. Durch regelmäßige Konzertveranstaltungen sowie zahlreiche Tourneen in Europa und weltweit machte sich der junge Chor schnell einen Namen – und das weit über die Grenzen von München. 1983 übernahm Bernhard Reimann die Direktion des eigenständigen und konfessionell unabhängigen Chores. 1996 gründete er das weibliche Pendant zu den Chorbuben, die „Münchner Chormädchen“. Das facettenreiche Repertoire der Jungen Chöre umfasst sowohl die „Ernste“ als auch die „Unterhaltende“ Musik: Neben geistlicher Chormusik aller Stilrichtungen beherrschen sie ein breitgefächertes weltliches Programm, das vom Madrigal bis hin zur volkstümlichen Musik sowie deutschen und internationalen Volksliedern reicht. Klassische Musik aus allen Epochen ist ihnen ebenso geläufig wie Spirituals, Musicals und aktuelle Populärmusik. Seit 1973 gibt es zudem den „Männerchor ehemaliger Münchner Chorbuben“ (EMCB e.V.). Die gemeinnützige GmbH der Jungen Chöre München hat aktuell rund 105 Mitglieder, davon etwa 55 aktive Sänger/innen im Alter zwischen neun und 22 Jahren im Auftrittschor; weitere Kinder befinden sich in Ausbildungsgruppen.