Kunst auf Schloss Kaltenberg

Kunst auf Schloss Kaltenberg
© Ritterturnier Kaltenberg Veranstaltungs-GmbH

Noch mindestens bis Mitte September sind auf Schloss Kaltenberg neun große Holzskulpturen des Künstlers Franz Hämmerle zu sehen. Das Thema, um das die mitunter meterhohen Kunstwerke kreisen, lautet passend zum Ausstellungsort: Ritterlichkeit. 

Franz Hämmerle, der heute 71 Jahre alt ist, erinnert sich noch genau an seinen ersten Auftrag als Künstler. Seine Mutter fragte ihn, ob er nicht einen neuen Jesusarm, der an einem Kreuz abgebrochen war, schnitzen könne. Da war Hämmerle gerade neun Jahre alt und schon geschickt genug mit Schnitzmesser, um den Reparaturauftrag tatsächlich zu erfüllen. 

Die Kunst hat Hämmerle seitdem nicht mehr losgelassen. Er arbeitet in Holz, Stein, Bronze und Glas. Holz gehört vielleicht zu seinem bevorzugten Material, auch wenn Holz der Verwitterung ausgesetzt mehr gepflegt werden muss. 40 Jahre stand zum Beispiel seine Liebesharfe im Freien im Asamhof in München. Für die Ausstellung auf Schloss Kaltenberg hat Hämmerle die Skulptur extra restauriert. 

Die auf Schloss Kaltenberg im Schlosspark ausgestellten Skulpturen Hämmerles kreisen dabei um ein Thema, dass perfekt nach Kaltenberg passt: Ritterlichkeit. So zeigt beispielsweise das Werk „Der Sturz des Saulus“ mit dem Untertitel „Runter vom hohen Ross“ den intoleranten und hochmütigen Saulus vor seiner Bekehrung. 

Ritterlichkeit ist auch eines der Leitmotive des Kaltenberger Ritterturniers, bei dem sich Schloss Kaltenberg für drei Wochenenden im Jahr in eine mittelalterliche Turnierstadt mit Markt- und Handwerksständen, Musikanten, Gauklern, mittelalterlichen Lagern und vielfältiger Kulinarik verwandelt. Die Ritterlichkeit spielt auch in der aufwendig inszenierten Liveshow in der Arena – der Höhepunkt eines jeden Turniertages – eine tragende Rolle. 

Auch wenn das Kaltenberger Ritterturnier pandemiebedingt in diesem Jahr noch pausieren muss, verführen nun wenigstens die Kunstwerke von Franz Hämmerle die Besucher auf Schloss Kaltenberg, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was Ritterlichkeit im 21. Jahrhundert bedeutet. Für Hämmerle ist die Ritterlichkeit jedenfalls ein Wert, der ganz und gar nicht aus der Mode gekommen ist: „Ritterlichkeit ist Rücksicht“, findet der Künstler. Mindestens bis Mitte September sind die großen Holzskulpturen auf Schloss Kaltenberg zu finden. 

Neben der Open-Air-Kunstausstellung lockt Schloss Kaltenberg zusätzlich an den Wochenenden mit einem Sommermarkt mit Kunsthandwerks- und Markständen, einem großen Biergarten sowie einer modernen bayerischen Küche in der schlosseigenen Ritterschwemme.

Aktuelle Infos: www.schloss-kaltenberg.de