Kunstschmuggler festgenommen

Symbolbild

Am Dienstag, 21. Januar 2020, erhielten Kunstfahnder des Bayerischen Landeskriminalamtes den Hinweis, dass ein 77-jähriger italienischer Staatsangehöriger am Abend mit dem Zug aus Italien kommend am Münchner Hauptbahnhof eintreffen und hierbei möglicherweise Kulturgüter illegal aus Italien ausführen soll.

Der 77-Jährige ist den Kunstfahndern bekannt, da er schon länger im Verdacht steht, illegal ausgegrabene oder sonst abhandengekommene italienische Kulturgüter über München nach Belgien zu verbringen, um sie dort auf dem internationalen Kunstmarkt anzubieten und zu verkaufen.

Als der Italiener am nächsten Tag gegen 09.00 Uhr wieder den Hauptbahnhof betrat, kontrollierten ihn die LKA-Beamten. Er führte zwei große Reisekoffer und einen gefüllten Stoffbeutel mit sich. In einem der Koffer war ein in Schaumstoff eingewickelter vermutlich korinthischer Bronzehelm versteckt. Außerdem fanden die Beamten noch drei antike Münzen im Gepäck.

Laut ersten Aussagen von Experten in Rom und in München ist der Marktwert des Bronzehelms, der aus dem 3. bis 4. Jahrhundert vor Christus stammen dürfte, mit ca. 50.000 bis 100.000 Euro anzusetzen.

Da der 77-Jährige keinerlei Dokumente, die eine rechtmäßige Aus- und Einfuhr erlauben würden, vorweisen konnte, wurde er vorläufig festgenommen.

Gegen ihn wird in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft München I wegen mehrerer Straftaten nach dem Kulturgutschutzgesetz ermittelt.

Die internationalen Ermittlungen werden fortgesetzt.