KVB: Psychotherapeutische Unterstützung in der Corona-Pandemie

KVB: Psychotherapeutische Unterstützung in der Corona-Pandemie
Symbolbild

Die Corona-Pandemie sorgt bei vielen Menschen für psychische Belastungen. Neben der Furcht vor einer Ansteckung und den gesundheitlichen Risiken durch COVID-19 sind es vor allem Einschränkungen sozialer Kontakte sowie die direkten oder noch nicht absehbaren wirtschaftlichen Auswirkungen, die psychisch belastend sein können. Hinzu kam, dass sich viele Menschen während der Hochphase der Corona-Pandemie aus Angst vor Ansteckung nicht mehr in die Praxen getraut haben und dass planbare Operationen aufgeschoben wurden.

Um Menschen in psychischen Notlagen nicht alleine zu lassen, gibt es in Bayern ein breitgefächertes Hilfs- und Versorgungsangebot. Darauf wies die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) am Mittwoch in München hin. Nach stark rückläufigen Fallzahlen in den haus- und fachärztlichen Praxen scheint sich der Betrieb dort inzwischen wieder zu normalisieren. Auch im psychotherapeutischen Bereich ist eine steigende Nachfrage nach Terminen zu verzeichnen. Die Nachfrage kann in Bayern momentan gedeckt werden: So sind Bayerns ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten einem Aufruf der KVB gefolgt und haben entsprechend der aktuellen Situation zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung gestellt.

Bei der Koordinationsstelle Psychotherapie der KVB sind aktuell bayernweit rund 8.000 freie Plätze für Kurz- oder Langzeittherapien gemeldet. Hinzu kommen derzeit rund 2.000 Termine für Sprechstunden und Akutbehandlungen, die die Psychotherapeuten bei der Terminservicestelle der KVB als verfügbar gemeldet haben. Außerdem gibt es in Bayern ein niederschwelliges Unterstützungsangebot per Videosprechstunde, das für die Zeit der Corona-Pandemie etabliert wurde.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml betonte: „Ich danke allen bayerischen Ärztinnen und Ärzten für ihren großartigen und aufopfernden Einsatz bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Das gilt in besonderer Weise auch für die Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die sich unter den erschwerten Bedingungen der Kontaktbeschränkungen so engagiert um die Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit der bayerischen Bevölkerung bemühen.“

Die Ministerin fügte hinzu: „Die Corona-Pandemie und ihre Folgen stellt für viele Menschen eine sehr belastende Situation dar. Bei Menschen mit psychischen Erkrankungen können während dieser Zeit Ängste oder depressive Beschwerden noch zunehmen. Deshalb ist es wichtig, diesen Menschen verstärkt Hilfe und Unterstützung anzubieten. Das Gesundheitsministerium will die Öffentlichkeit verstärkt für mögliche psychische Folgen der Corona-Pandemie sensibilisieren und motivieren, aktiv etwas für die eigene psychische Gesundheit zu tun, sowie auf Mitmenschen zu achten. Aus diesem Grund haben wir unsere erfolgreiche Kampagne ‚Bitte stör mich – Aktiv gegen Depressionen‘ aus dem Jahr 2016 auf das Thema Corona ausgeweitet. Damit wollen wir deutlich machen: Wir lassen Sie auch während der Corona-Pandemie nicht allein! Vor diesem Hintergrund danke ich auch der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns ausdrücklich für ihre Initiativen zur Ausweitung des psychotherapeutischen Versorgungsangebots.“

Der Vorstand der KVB – Dr. Wolfgang Krombholz, Dr. Pedro Schmelz und Dr. Claudia Ritter-Rupp – erklärte dazu: „Das Engagement der niedergelassenen Hausärzte, Fachärzte und Psychotherapeuten ist vorbildlich. Sie haben auch in den Hochphasen der Corona-Krise ihre Praxen für die Patientenversorgung offen gehalten und waren absolut aufgeschlossen für die Umsetzung neuer technischer Möglichkeiten, wie zum Beispiel der Videosprechstunde. Damit konnten wir von Seiten der KVB aus rasch auf den erhöhten Versorgungsbedarf reagieren, so dass für die Menschen, die ärztlicher oder psychotherapeutischer Hilfe bedürfen, im Regelfall schneller eine Lösung gefunden werden kann.“

Für Menschen, die psychisch unter der Corona-Pandemie leiden, stehen unter anderem folgende Angebote der KVB zur Verfügung: