Laim: Trickbetrug durch falsche Polizeibeamte (Callcenter-Betrug) – Festnahme von zwei Tatverdächtigen

Symbolbild
Am Dienstag, 20.04.2021, gegen 16:00 Uhr, erhielt eine über 80-Jährige mit Wohnsitz in Laim einen Anruf von falschen Polizeibeamten. Der Anrufer konnte mit geschickter Gesprächsführung die Seniorin davon überzeugen, dass sie später mehrere Zehntausend Euro Bargeld an einen falschen Polizeibeamten übergab.

Am darauffolgenden Tag, am Mittwoch, 21.04.2021, gegen 12:00 Uhr, erhielt ein über 90-Jähriger, ebenfalls wohnhaft im Bereich Laim, einen Anruf von falschen Polizeibeamten. Auch auf den Senior wurde großer Druck ausgeübt, dass er mehrere Tausend Euro Bargeld an die vermeintlichen Polizeibeamten übergeben sollte. Da sich der über 90-Jährige mit einer Angehörigen absprechen wollte, bevor er das Geld übergab, wurde die Telefonnummer der Angehörigen an die falschen Polizeibeamten weitergegeben. Diese riefen bei ihr an und versuchten hier auch unter Ausnutzung einer Drohkulisse Druck auszuüben.

Die Angehörige verständigte jedoch die Polizei und so konnte noch bei der Abholung ein 32-jähriger Tatverdächtiger mit Wohnsitz in München festgenommen werden.

Die AG-Phänomene hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Im Rahmen der Ermittlungen führte die Spur zu einem 39-Jährigen ebenfalls mit Wohnsitz in München. Nach bisherigem Ermittlungsstand sollte der 32-jährige Abholer das Bargeld an den 39-Jährigen übergeben.

Im Rahmen der weiteren Ermittlungen wurden auch Durchsuchungen der Wohnungen durchgeführt. Hierbei konnten größere Bargeldbeträge aufgefunden werden. Hierzu dauern die Ermittlungen noch an.

Wie die bisherigen Ermittlungen ergaben, war der 32-Jährige in beiden Fällen nachweislich der Abholer des jeweiligen Bargeldbetrages.

Der Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I gegen beide Tatverdächtige Haftbefehle.

Die weiteren Ermittlungen führt in diesem Fall wie bereits genannt die AG-Phänomene der Münchner Kriminalpolizei.

 
Hinweis Ihrer Münchner Polizei:
Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte verwenden fast immer den Trick, dass sie die Angerufenen über vermeintliche Einbrüche in der Nachbarschaft informieren. Sie behaupten, dass sie deshalb in der Wohnung mögliche Geld- bzw. Schmuckbestände kontrollieren müssten.

Vergewissern Sie sich bitte durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handeln könnte. Wenn Sie den Polizeinotruf 110 anrufen, vergewissern Sie sich bitte, dass ein vorheriger Anruf auch definitiv beendet wurde, indem der Hörer aufgelegt oder eine entsprechende Taste eines Mobiltelefons gedrückt wurde. Lassen Sie keine unbekannten Personen in Ihre Wohnung, die sich nicht eindeutig legitimieren können.

Dieser Hinweis gilt außerdem für Betrugsmaschen ähnlicher Art. Wenn Sie Anrufe von vermeintlichen Personen anderer Behörden erhalten, vergewissern Sie sich über einen unabhängigen Anruf bei dieser Behörde, ob der Anrufer tatsächlich in deren Auftrag bei Ihnen angerufen hat.

Machen Sie am Telefon niemals Angaben über Ihre finanziellen Verhältnisse und teilen Sie keine Bankverbindungsdaten mit.