Lawinenlagebericht bayerischer Alpenraum für Dienstag den 09.02.2021

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Lawinenlagebericht

In höheren Lagen frischen und älteren Triebschnee beachten, im Westen sind einzelne Selbstauslösungen auch größerer Gleitschneelawinen möglich.

Beurteilung der Lawinengefahr: Die Lawinengefahr ist im bayerischen Alpenraum verbreitet als mäßig einzustufen.

Das Hauptproblem sind frische und ältere Triebschneeansammlungen. Die Gefahrenstellen liegen oberhalb 1800m im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Ost bis Südost sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. Der Triebschnee ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, zu stören. Frischer Triebschnee ist gut zu erkennen und meist geringmächtig. Ältere Triebschneeansammlungen können am Übergang von viel zu wenig Schnee ausgelöst werden. Lawinen können groß werden, wenn bodennahe Schwachschichten gestört werden.

Daneben gibt es latent ein Gleitschneeproblem. An noch nicht entladenen Steilhängen aller Expositionen können sich zu jeder Tages- und Nachtzeit kleine bis mittelgroße, im schneereicheren Westen vereinzelt auch große Gleitschneelawinen lösen. Gefahrenstellen befinden sich unterhalb von 1800m an steilen, glatten Wiesenhängen und in Waldlücken. Gleitschneemäuler weisen auf die Gefahr hin.

Schneedecke:
In mittleren Lagen liegt der Neuschnee gut verbunden auf einer allgemein gut gesetzten und kompakten Altschneedecke. Unterhalb etwa 1800m ist der Altschnee bis zum Boden leicht durchfeuchtet. Nur im Bergwald ist der Schnee oft weich und wie an sonnseitigen Hängen am Boden auch nass. Auf steilen, glatten Hängen kann der Schnee deshalb am Boden abrutschen. In höheren Lagen sind Triebschneeansammlungen entstanden, die noch nicht ausreichend mit der verharschten Altschneeoberfläche verbunden sind. Bodennah ist eine störanfällige Schneeschicht aus kantigen Kristallen erhalten geblieben. Auch älterer Triebschnee weist noch schwache Zwischenschichten auf.

Hinweise und Tendenz:
Mit den gesunkenen Temperaturen geht die Gleitschneeproblematik langsam zurück. Die Lawinengefahr wird sich weiter entspannen. Hinweis: Skipisten werden momentan nicht überwacht und vor Lawinengefahren gesichert.

Gefahrenstufen regional

Hauptproblem: Triebschnee

Allgäuer Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Ammergauer Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2 1800m

Z-u: Gefahrenstufe 1

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Werdenfelser Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2 1800m

Z-u: Gefahrenstufe 1

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Bayerische Voralpen

Z-o: Gefahrenstufe 1

Z-u: Gefahrenstufe 1

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Chiemgauer Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 1

Z-u: Gefahrenstufe 1

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Berchtesgadener Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2 1800m

Z-u: Gefahrenstufe 1

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Herausgeber: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt
Ausgegeben am Montag, 08.02.2021, 17:30 Uhr