Lawinenlagebericht bayerischer Alpenraum für Dienstag den 23.02.2021

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Lawinenlagebericht

Bei Sonneneinstrahlung und frühlingshaften Temperaturen im Tagesverlauf zunehmende Gefahr durch Nassschneelawinen.

Beurteilung der Lawinengefahr:
Am frühen Vormittag ist im bayerischen Alpenraum die Lawinengefahr als gering einzustufen. Mit frühlingshaften Temperaturen und Sonne steigt dann die Lawinengefahr im Tagesverlauf auf mäßig an.

Das Hauptproblem ist der Nassschnee. Mit der oberflächlichen Durchfeuchtung der Schneedecke ist aus sonnenbeschienenen Steilflächen mit der Selbstauslösung meist kleinerer, vereinzelt auch mittelgroßer, oberflächlicher Nassschneelawinen zu rechnen. In mittleren Lagen kann auf steilen, glatten Wiesenhängen und im lückigen Bergwald der Schnee auch am Boden abgleiten. Hänge mit Gleitschneerissen deshalb meiden.
Daneben ist in den Hochlagen älterer Triebschnee erhalten geblieben, der bei großer Zusatzbelastung, beispielsweise durch einen Bergsteiger zu Fuß, in Form kleiner Schneebrettlawinen ausgelöst werden kann. Einzelne Gefahrenstellen befinden sich im extremen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Ost. Frische, in der Nacht auf Montag entstandene, kleine Triebschneeansammlungen sind störanfällig, die Absturzgefahr im Steilgelände ist dabei höher einzuschätzen als die Gefahr, verschüttet zu werden.

Schneedecke:
Am Morgen ist die Schneedecke der mittleren Lagen durch nächtliche Ausstrahlung tragfähig verharscht, sonnseitig auch eisig. Im Innern dominieren kompakte Schmelzformen ohne Schwachschichten, nur am Boden ist sie leicht feucht. Im Tagesverlauf setzt bei Sonneneinstrahlung und milden Temperaturen die Durchfeuchtung der Schneeoberfläche ein, was mit Festigkeitseinbußen der oberflächennahen Schneeschichten verbunden ist. In den Hochlagen entstanden in der Nacht zum Montag bei kräftigem Südwestwind kleine Triebschneeansammlungen. Sie liegen auf vom Wind und der Sonne verharschten Schneeoberflächen und sind störanfällig. Schattseitig und in windgeschützten Mulden ist noch Pulver anzutreffen. Sonnseitig apert die Schneedecke unterhalb 1400m zunehmend aus.

Hinweise und Tendenz:
Es herrschen Frühjahrsverhältnisse mit einem tageszeitlichen Anstieg der Lawinengefahr. Hinweis: Skipisten werden momentan nicht überwacht und vor Lawinengefahren gesichert.

Gefahrenstufen regional

Hauptproblem: Nassschnee

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt
Ausgegeben am Montag, 22.02.2021, 17:30 Uhr