Lawinenlagebericht bayerischer Alpenraum für Donnerstag den 08.04.2021

7. April 2021

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum — Lawinenlagebericht

Über der Waldgrenze mit Neuschnee und starkem Nordwestwind umfangreiche, störanfällige Triebschneeansammlungen beachten!

Beurteilung der Lawinengefahr:
Die Lawinengefahr ist in den Allgäuer Alpen sowie im übrigen bayerischen Alpenraum oberhalb der Waldgrenze als erheblich einzustufen.

Das Hauptproblem ist der Triebschnee. Triebschneeansammlungen können bereits durch die geringe Zusatzbelastung eines einzelnen Skifahrers als Schneebrettlawinen ausgelöst werden. Gefahrenstellen befinden sich im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Südwest sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden. Schneebretter können auch groß werden.

Aus neuschneebeladenen, felsdurchsetzten Steilflächen ist, verstärkt bei Sonneneinstrahlung, mit der Selbstauslösung auch großer Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu rechnen. An vormals ausgeaperten, jetzt wieder eingeschneiten, glatten Wiesenhängen und im lückigen Bergwald ist das Abrutschen des Schnees in Form von Gleitschneelawinen möglich.

Schneedecke:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern in den Allgäuer Alpen 40 bis 50cm Neuschnee, ansonsten verbreitet 20cm. Bei starkem Wind aus nordwestlichen Richtungen sind in der Nacht zum Donnerstag weitere 20 cm Neuschnee vorhergesagt. Der kalte, lockere Schnee wird umfangreich verfrachtet. Oberflächenreif an der Basis des Neuschneepakets der letzten Tage, schwache Zwischenschichten im Triebschnee aus lockerem, pulvrigem Schnee und flächige Graupelschichten gestalten den Schneedeckenaufbau störanfällig. In höheren Lagen ist die Bindung des Neuschneepakets zu den harten, kleinräumig wechselnden Schmelz- und Windharschdeckeln der Altschneeoberfläche noch nicht ausreichend. Ansonsten ist die Altschneedecke an Sonnenhängen und in mittleren Lagen in tieferen Schneeschichten teils feucht, größtenteils aber sehr stabil und kompakt.

Hinweise und Tendenz:
Skitouren erfordern zur Zeit Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Zum Wochenende hin wird es sonnig und milder. Das Lawinenproblem Nassschnee wird an Bedeutung gewinnen. Die Lawinensituation wird vorerst angespannt bleiben.

Hinweis: Skipisten werden momentan nicht überwacht und vor Lawinengefahren gesichert.

Gefahrenstufen regional

Hauptproblem: Triebschnee

Allgäuer Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 3

Z-u: Gefahrenstufe 3

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Ammergauer Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 3 Waldgrenze

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Werdenfelser Alpen