Lawinenlagebericht bayerischer Alpenraum für Freitag den 26.03.2021

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Lawinenlagebericht

Mit Sonne und tageszeitlicher Erwärmung im Tagesverlauf Anstieg der Gefährdung durch Lockerschneelawinen, in mittleren Lagen Gleitschneelawinen beachten.

Beurteilung der Lawinengefahr:
Die Lawinengefahr ist in den bayerischen Alpen als mäßig einzustufen.
Das Hauptproblem ist der Gleitschnee. An vormals ausgeaperten, steilen Wiesenhängen unterhalb 1700m sowie an glatten Flächen im lückigen Bergwald sind Selbstauslösungen von kleinen bis mittelgroßen, vereinzelt auch großen Gleitschneelawinen zu erwarten. Gleitschneemäuler weisen auf die Gefahr hin. Lawinenauslösungen sind in allen Expositionen und zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich. Im Tagesverlauf steigt zudem bis in die Hochlagen hinein die Gefahr der Selbstauslösung feuchter Lockerschneelawinen aus sonnseitigem, felsdurchsetztem Steilgelände an. Die Lawinen sind meist klein, können aber auch mittelgroße Ausmaße erreichen.

Daneben sind im oberen Meter der Altschneedecke schwache Zwischenschichten erhalten geblieben, an denen insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, mittelgroße Schneebrettlawinen ausgelöst werden können. Die Gefahrenstellen befinden sich in höheren Lagen vor allem in Schattenhängen, in eingewehten Rinnen und Mulden sowie an Übergängen von viel zu wenig Schnee.

Schneedecke:
Die Schneedecke setzt und verfestigt sich zusehends. Auch die Verbindung der in der letzten Woche gefallenen Schneeschichten mit den stabilen älteren Schichten am Grund der Schneedecke ist gut. Bis in mittlere Lagen sowie sonnseitig weicht die oft schon tragfähig verharschte Schneeoberfläche tagsüber durch Sonneneinstrahlung und frühlingshafte Temperaturen oberflächlich auf. Mit der zunehmenden Feuchtigkeit kommt im Steilgelände Bewegung in die Schneedecke und es stellen sich Festigkeitsverluste ein. In den oberflächennahen Schneeschichten sind noch schwache Zwischenschichten erhalten geblieben, die in Niederschlagspausen entstanden sind oder aus Graupeleinlagerungen bestehen. In höheren Lagen ist der Schnee meist pulvrig, zum Teil auch windgepresst. Älterer Triebschnee ist überdeckt und schwer zu erkennen.

Hinweise und Tendenz:
Neben dem Lawinenproblem Gleitschnee ist im Tagesverlauf auch das Lawinenproblem Nassschnee zu beachten. Trotz Wetterverschlechterung am Samstag wird sich die Lawinensituation nicht wesentlich ändern. Hinweis: Skipisten werden momentan nicht überwacht und vor Lawinengefahren gesichert.

Gefahrenstufen regional

Hauptproblem: Gleitschnee

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt
Ausgegeben am Donnerstag, 25.03.2021, 17:30 Uhr