Lawinenlagebericht bayerischer Alpenraum für Montag den 08.02.2021

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Lawinenlagebericht

Im Westen Selbstauslösungen von Gleitschneelawinen, in höheren Lagen frischen Triebschnee beachten.

Beurteilung der Lawinengefahr:
Die Lawinengefahr ist im bayerischen Alpenraum verbreitet als mäßig einzustufen.

Das Hauptproblem ist der Gleitschnee. An Steilhängen aller Expositionen können sich zu jeder Tages- und Nachtzeit kleine bis mittelgroße, im schneereicheren Westen vereinzelt auch große Gleitschneelawinen lösen. Gefahrenstellen befinden sich unterhalb von 1800m an steilen, glatten Wiesenhängen und in Waldlücken. Gleitschneemäuler weisen auf die Gefahr hin.

Daneben ist oberhalb 1800m frischer Triebschnee bereits vom einzelnen Skifahrer auszulösen. Die Schneebretter können mittelgroß werden. Die Gefahrenstellen liegen im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd sowie in frische eingewehten Rinnen und Mulden. Ältere Triebschneepakete sind vor allem noch am Übergang von viel zu wenig Schnee insbesondere bei großer Zusatzbelastung zu stören. Große Schneebrettlawinen sind möglich, wenn dort bodennahe Schwachschichten gestört werden.

Schneedecke:
Mit dem Durchzug einer Kaltfront am Sonntag erhält der bayerische Alpenraum bis Montagvormittag verbreitet etwa 5 bis 15cm Neuschnee, der von starkem Nordwestwind in höheren Lagen verfrachtet wird. Davor bildete im Osten starker Föhnsturm in den Hochlagen kleinere, störanfällige Triebschneeansammlungen. Der wenige Neuschnee liegt gut verbunden auf einer allgemein gut gesetzten und kompakten Altschneedecke. Bis etwa 1800m ist die Schneedecke bis zum Boden leicht durchfeuchtet. Nur im Bergwald ist der Schnee oft weich und wie an sonnseitigen Hängen am Boden auch nass. Auf steilen, glatten Hängen kann der Schnee deshalb am Boden abrutschen. Oberhalb 1800m ist bodennah eine störanfällige Schneeschicht aus kantigen Kristallen erhalten geblieben. Ältere Triebschneepakete weisen noch Schwachschichten auf, die störanfällig sind.

Hinweise und Tendenz:
Mit den gesunkenen Temperaturen geht die Gleitschneeproblematik langsam zurück. Die Lawinengefahr wird sich weiter entspannen. Hinweis: Skipisten werden momentan nicht überwacht und vor Lawinengefahren gesichert.

Gefahrenstufen regional

Hauptproblem: Gleitschnee

Allgäuer Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Ammergauer Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Werdenfelser Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2 1800m

Z-u: Gefahrenstufe 1

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Bayerische Voralpen

Z-o: Gefahrenstufe 1

Z-u: Gefahrenstufe 1

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Chiemgauer Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 1

Z-u: Gefahrenstufe 1

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Berchtesgadener Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2 1800m

Z-u: Gefahrenstufe 1

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Herausgeber: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt
Ausgegeben am Sonntag, 07.02.2021, 17:00 Uhr