Lawinenlagebericht bayerischer Alpenraum für Samstag den 06.02.2021

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Lawinenlagebericht

Weiter Selbstauslösungen von Gleit- und Nassschneelawinen möglich.

Beurteilung der Lawinengefahr: Die Lawinengefahr ist im bayerischen Alpenraum als mäßig einzustufen.

Das Hauptproblem ist der Gleitschnee. An Steilhängen aller Expositionen können sich zu jeder Tages- und Nachtzeit kleine bis mittelgroße, im schneereicheren Westen vereinzelt auch große Gleitschneelawinen lösen. Gefahrenstellen befinden sich unterhalb von 1800 m an steilen, glatten Wiesenhängen und in Waldlücken. Gleitschneemäuler weisen auf die Gefahr hin. Bei Sonneneinstrahlung ist aus noch nicht entladenen Steilhängen höherer Lagen im Tagesverlauf mit der Selbstauslösungen vereinzelt auch mittelgroßer, nasser Lockerschneelawinen zu rechnen.

Älterer Triebschnee kann in den Hochlagen im kammnahen Steilgelände sowie in eingewehten Rinnen und Mulden insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, ausgelöst werden. Große Schneebrettlawinen sind möglich, wenn am Übergang von viel zu wenig Schnee bodennahe Schwachschichten gestört werden.

Schneedecke:
Fehlende nächtliche Ausstrahlung und milde, trockene Föhnluft verhindern eine Verfestigung der oberflächennahen Schneeschichten. Bis 1500m ist der Schnee sonnseitig und im Wald weich,  nordseitig ist Bruchharsch anzutreffen. Bis 1800m ist die Schneedecke dann bis zum Boden leicht feucht, am Boden vor allem südseitig auch nass, insgesamt aber gut gesetzt und kompakt. Die Schneeoberfläche ist verharscht und bereits am Morgen leicht aufgeweicht. Oberhalb 1800 m finden sich bodennah störanfällige Schneeschichten aus kantigen Kristallen. In den Hochlagen weisen ältere Triebschneepakete noch Schwachschichten auf, die gestört werden können. Unterhalb 1400m ist die Schneedecke sonnseitig weitgehend ausgeapert.

Hinweise und Tendenz:
Bei frühlingshaften Verhältnissen deutet sich zunehmend ein tageszeitlicher Anstieg der  Lawinengefahr an. Zu Wochenbeginn kehrt mit Schneefall und Wind der Winter zurück. Das Lawinenproblem Triebschnee spielt sich dann wieder in den Vordergrund. Hinweis: Skipisten werden momentan nicht überwacht und vor Lawinengefahren gesichert.

Gefahrenstufen regional

Hauptproblem: Gleitschnee

Allgäuer Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Ammergauer Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Werdenfelser Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Bayerische Voralpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Chiemgauer Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Berchtesgadener Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Herausgeber: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt
Ausgegeben am Freitag, 05.02.2021, 17:30 Uhr