Lawinenlagebericht bayerischer Alpenraum für Sonntag den 07.02.2021

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Lawinenlagebericht

Weiter Selbstauslösungen von Gleitschneelawinen möglich.

Beurteilung der Lawinengefahr:
Die Lawinengefahr ist im bayerischen Alpenraum als mäßig einzustufen.

Das Hauptproblem ist der Gleitschnee. An Steilhängen aller Expositionen können sich zu jeder Tages- und Nachtzeit kleine bis mittelgroße, im schneereicheren Westen vereinzelt auch große Gleitschneelawinen lösen. Gefahrenstellen befinden sich unterhalb von 1800m an steilen, glatten Wiesenhängen und in Waldlücken. Gleitschneemäuler weisen auf die Gefahr hin. Aus noch nicht entladenen Steilhängen höherer Lagen ist im Tagesverlauf die Selbstauslösungen vereinzelter, auch mittelgroßer Lockerschneelawinen möglich.

Älterer Triebschnee kann in den Hochlagen im kammnahen Steilgelände sowie in eingewehten Rinnen und Mulden insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, ausgelöst werden. Große Schneebrettlawinen sind möglich, wenn am Übergang von viel zu wenig Schnee bodennahe Schwachschichten gestört werden.

Schneedecke:
Die Schneedecke ist allgemein gut gesetzt und kompakt, bis etwa 1800m leicht feucht bis zum Boden und tragfähig verharscht. Nur im Bergwald ist der Schnee oft weich und wie an sonnseitigen Hängen am Boden nass. Auf steilen, glatten Hängen kann der Schnee deshalb am Boden abrutschen. Im Tagesverlauf weicht die Schneedecke sonnseitig oberflächlich auf. Oberhalb 1800m ist bodennah eine störanfällige Schneeschicht aus kantigen Kristallen erhalten geblieben. Föhnsturm bildet in den Hochlagen nur kleinere Triebschneeansammlungen, die gut zu sehen und zu beachten sind. Ältere Triebschneepakete weisen noch Schwachschichten auf, die störanfällig sind. Unterhalb 1400m ist die Schneedecke sonnseitig weitgehend ausgeapert.

Hinweise und Tendenz:
Mit dem Durchzug einer Kaltfront mit etwas Niederschlag von West nach Ost ab Sonntagvormittag geht die Gleitschneeproblematik langsam zurück. Die Lawinengefahr wird sich weiter entspannen. Hinweis: Skipisten werden momentan nicht überwacht und vor Lawinengefahren gesichert.

Gefahrenstufen regional

Hauptproblem: Gleitschnee

Allgäuer Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Ammergauer Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Werdenfelser Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Bayerische Voralpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Chiemgauer Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Berchtesgadener Alpen

Z-o: Gefahrenstufe 2

Z-u: Gefahrenstufe 2

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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt

Ausgegeben am Samstag, 06.02.2021, 17:30 Uhr