Mehrere Fälle von falschen Polizeibeamten – Lehel, Grünwald und Obermenzing

Mehrere Fälle von falschen Polizeibeamten – Lehel, Grünwald und Obermenzing

Im Zeitraum von Montag, 12.10.2020, bis Freitag, 16.10.2020 kam es zu mehreren
vollendeten Betrugsfällen durch falsche Polizeibeamte.

Fall 1:
Hier erhielt eine über 70-Jährige am Montag, 12.10.2020 durch einen falschen
Polizeibeamten einen Anruf in welchem er ihr erklärte, dass bei ihr in der Nähe zwei Täter
nach einem Einbruch festgenommen wurden. Bei der Durchsuchung des Täters sei ein
Zettel mit der Adresse der Seniorin aufgefunden worden.

Anschließend wurde die Rentnerin zu ihren Wertgegenständen befragt und dazu
angewiesen, diese am selben Abend vor ihrem Anwesen zu platzieren, so dass die Polizei
diese sichern könne.

Die über 70-Jährige stellte wertvolle Musikinstrumente in einer Tasche vor ihrer Haustür,
in der Emil-Riedel-Straße (Lehel), die dann von den unbekannten Tätern abgeholt wurden.

Fall 2:
Ebenfalls am Montag, 12.10.2020, erhielt eine über 60-jährige Frau aus der
Oberhachinger Straße (Grünwald) einen Anruf durch einen falschen Polizeibeamten,
welcher dieser, wie ersten Fall, von einer Festnahme zweier Einbrecher berichtete. Auch
hier sei ein Zettel mit den Daten der Münchnerin aufgefunden worden. Sie wurde dazu
angewiesen, zu Hause zu bleiben und mit niemandem darüber zu reden.

Die falschen Polizeibeamten blieben mit der Dame im telefonischen Kontakt, so dass die
über 60-Jährige am Mittwoch, 14.10.2020, dazu angewiesen wurde, einen größeren
Geldbetrag bei ihrer Bank abzuheben, da angeblich ein Mitarbeiter der Bank der
Drahtzieher der Einbrecherbande sei.

Die Münchnerin kam Aufforderung nach und hob das Geld von ihrem Konto ab. Im
Rahmen weiterer Gespräche mit dem falschen Polizeibeamten teilte dieser ihr mit, dass
es sich um Falschgeld handele und dieses nun durch die Polizei sichergestellt werden
müsse. Auch dieser Aufforderung kam die Münchnerin nach und legte das Bargeld im
unteren fünfstelligen Bereich vor ihrer Haustür ab. Dort wurde es durch die unbekannten
Täter abgeholt.

Fall 3:
Auch am Mittwoch, 14.10.2020, erhielt eine über 70-Jährige aus der Freseniusstraße
(Obermenzing) einen Anruf durch vermeintliche Polizeibeamte. Auch hier wurde ihr
mitgeteilt, dass bei ihr in der Nähe Einbrecher festgenommen worden seien und ein Zettel
mit ihrem Namen aufgefunden wurde. Durch die falschen Polizeibeamten wurde die
Seniorin aufgefordert, ihre Wertsachen, welche sie bei zwei Banken deponiert hatte, nach
Hause zu holen.

Am Mittwoch, 14.10.2020 und am Donnerstag, 15.10.2020, kam sie dieser Aufforderung
nach und legte die Gegenstände auf Anweisung verpackt vor ihrem Garagentor ab. Dort
wurden die Wertsachen durch die unbekannten Täter abgeholt. Bei den Wertsachen
handelte es sich um Edelmetalle in einem Wert im unteren sechstelligen Bereich.
Die Ermittlungen werden durch das Kriminalfachdezernat 3 AG Phänomen- geführt.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem
Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 3 -AG Phänomene-, Tel. 089/2910-0,
oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Warnhinweis:
Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte verwenden fast immer den Trick, es wäre in der
Nachbarschaft eingebrochen worden und sie müssten in der Wohnung Geld- bzw.
Schmuckaufbewahrungsörtlichkeiten sehen. Vergewissern Sie sich im Zweifelsfall durch
einen Rückruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten
handelt, noch bevor Sie einen Unbekannten in Ihre Wohnung einlassen! Wenn Sie die
110 anrufen vergewissern Sie sich bitte, dass ein vorheriger Anruf auch definitiv beendet
wurde, indem der Hörer aufgelegt wurde oder eine entsprechende Taste eines
Mobiltelefons gedrückt wurde.