Mehrere Körperverletzungen am Wochenende im Bahnbereich

Mehrere Körperverletzungen am Wochenende im Bahnbereich
Foto: Bundespolizei

Am Freitag (6. August) und Samstag (7. August) ereigneten sich im Bahnbereich – im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion München – mehrere Körperverletzungsdelikte. U.a. soll in Ebersberg das Zuschlagen eines 23-Jährigen mit einem Bierkrug ins Gesicht eines 19-Jährigen gefilmt worden sein. In einer S6 wurden Nahe Pasing drei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren von bislang Unbekannten körperlich attackiert. Eine 50-Jährige beleidigte, bedrohte und griff Bundespolizisten in der Wache im Hauptbahnhof tätlich an. Drei Männer griffen im Hauptbahnhof einen DB-Mitarbeiter an, der sie auf fehlende Mund-Nase-Bedeckungen hinwies.

* Am Bahnhof Ebersberg waren am Freitagabend (6. August) gegen 23 Uhr zwei größere Personengruppen (alle Deutsche) miteinander in Streit geraten. Dabei soll ein 23-Jähriger aus Pöcking einem 19-Jährigen aus Schwabing mit einem Bierkrug ins Gesicht geschlagen haben. Zusätzlich soll es zu einzelnen weiteren körperlichen Attacken untereinander, ggf. auch zu einem weiteren Wurf mit einem Bierkrug, gekommen sein. Beide Personengruppen (ca. 15 überwiegend alkoholisierte Beteiligte) bestiegen anschließend in die Richtung München verkehrende S-Bahn und wurden am Ostbahnhof von Beamten der Bundespolizei erwartet. Nachdem es in der S-Bahn zu weiteren verbalen Auseinandersetzungen gekommen sein soll, versuchten die Beamten am Bahnsteig des Ostbahnhofes den Sachverhalt aufzuklären. Als der 23-Jährige aus Pöcking (1,38 Promille) vorläufig festgenommen wurde, solidarisierten sich vier weitere Personen aus seiner Gruppe und verhielten sich gegenüber den Bundespolizisten aggressiv, so dass Beamte den Einsatz von Pfefferspray mündlich androhten. Einer aus der Gruppe, ein 20-Jähriger aus Tutzing, filmte dabei die polizeilichen Maßnahmen. Nach erstem Ermittlungsstand wird nun gegen mindestens drei Personen wegen unterschiedlicher Körperverletzungsdelikte ermittelt. Gegen den 20-Jährigen aus Tutzing, der eine freiwillige Atemalkoholkontrolle verweigerte, wird zudem wegen Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes ermittelt. Sein Smartphone wurde beschlagnahmt. Woher der oder die Bierkrüge stammten ist ebenso Gegenstand der Ermittlungen wie der Grund des Streites. Über möglich Verletzungen liegen noch keine gesicherten Informationen vor. Der mit dem Bierkrug attackierte 19-Jährige wollte sich mit einem Verwandten selbständig in ein Klinikum begeben.

* Am frühen Samstagmorgen (7. August) soll es in einer S-Bahn zwischen Hauptbahnhof und Hackerbrücke bzw. im Bahnhof Pasing zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen sein. Zwei bislang unbekannte Täter sollen gegen 00:20 Uhr in einer S6, nach dem Einstieg am Hauptbahnhof einen 16-jährigen Deutschen tätlich angegriffen und durch einen Schlag ins Gesicht so getroffen haben, woraufhin der Pasinger kurzzeitig bewusstlos gewesen sein soll. Nachdem der Attackierte und zwei Begleitpersonen (beide Deutsche) an der Hackerbrücke die S6 verlassen hatten, trafen sie wenig später – zufällig – in einem Schnellrestaurant im Bahnhof Pasing wieder aufeinander. Dort soll es zu weiteren körperlichen Übergriffen gekommen sein. Die drei Jugendlichen, der 16-Jährige und die beiden Mädchen im Alter von je 17 Jahren aus Pentenried, Lkr. Starnberg sowie Waldtrudering, konnten nach Information an die Erziehungsberechtigten alleine nach Hause. Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen Körperverletzung eingeleitet, wertet dazu auch Videoaufzeichnungen aus der S-Bahn bzw. von den Bahnsteigen aus. Wer Hinweise zu den Tathandlungen gaben kann (einer der Täter trug eine rote Adidasjacke, der andere eine schwarze Jacke), wird gebeten sich unter der Rufnummer 089/515550-1111 bei der Bundespolizei in München zu melden.

* Am Samstagmorgen (7. August) meldete sich eine 50-jährige Deutsche kurz vor 8 Uhr – aus eigener Veranlassung – in der Wache der Bundespolizei am Hauptbahnhof. Sie gab vor dem Einlass an, sich beschweren zu wollen, sagte aber nicht worüber. Als sie ihr Vorhaben vortrug, begann sie sofort, den Beamten als „Nazi“ zu bezeichnen und zu beleidigen. Als die Frau aus Putzbrunn der Aufforderung die Wache zu verlassen nicht nachkam, sie immer aggressiver und beleidigender wurde, wurde die Frau in den Gewahrsamsbereich der Wache verbracht. Auf den Weg dorthin versuchte sie gegen Beamte zu schlagen bzw. gegen sie zu treten, was jedoch misslang. Gegen die 50-Jährige wird nun wegen tätlichen Angriffs und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte sowie wegen Bedrohung, Beleidigung und versuchter Körperverletzung ermittelt.

* Ebenfalls am Samstagmorgen (7. August) griffen drei Personen am Querbahnsteig, unterhalb der Galerie des Hauptbahnhofes, einen DB-Mitarbeiter an, der sie auf das Fehlen der nach wie vor in Zügen und Bahnhöfen vorgeschriebenen Mund-Nase-Bedeckung hinwies. Dabei hatte ein 26-jähriger Senegalese dem Bahnbeschäftigten gegen 9 Uhr zunächst ins Gesicht geschlagen. Anschließend wurde der 53-jährige Triebfahrzeugführer zu Boden geschubst, dort von einen 21-jährigen Deutschen getreten und von einem 21-jährigen Kongolesen als „Nazi“ beleidigt und aufgefordert „sich zu verpissen“! Mitarbeiter der Deutsche Bahn Sicherheit wurden auf den Vorfall aufmerksam und konnten die drei, die versuchten zu flüchten, stellen und bis zum Eintreffen der Bundespolizei festhalten. Der 53-Jährige klagte über Schmerzen im Gesicht, an der Schulter sowie im Rippenbereich. Er brach seinen Dienst ab und begab sich zu einem Arzt. Bei dem 26-Jährigen wurde ein Atemalkoholgehalt von 2,24 Promille und bei dem 21-Jährigen Deutschen von 0,34 Promille festgestellt. Die Bundespolizei hat Ermittlungen u.a. wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung eingeleitet.