Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Oberbürgermeister Dieter Reiter besuchen neuen Covid-Bereich in der München Klinik Schwabing

Michael Nagy/Presse- und Informationsamt Muenchen

Eigenes Haus steht nach Umbau komplett für Covid-Versorgung zur Verfügung

Am 14. Mai hat Ministerpräsident Dr. Markus Söder gemeinsam mit dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter die München Klinik Schwabing besucht. Im Rahmen eines gemeinsamen Rundgangs mit Klinik-Geschäftsführer Dr. Axel Fischer machten sich beide ein Bild von der Covid-19-Versorgung vor Ort – von den geänderten Aufnahmestrukturen für Notfallpatienten bis hin zur neu geschaffenen Intensivstation für Covid-Patienten. Der München Klinik kommt bei der Covid-19-Vesorgung eine besondere Bedeutung zu: In Schwabing wurden Ende Januar die ersten Covid-19-Patienten Deutschlands versorgt („Webasto-Cluster“) – seitdem hat der kommunale Klinikverbund an vier großen Standorten insgesamt über 800 Covid-19-Patienten behandelt und teilt die erarbeiteten Behandlungsstandards und Erkenntnisse im gemeinsamen Austausch mit anderen Kliniken und Experten. Die München Klinik Schwabing ist außerdem eines der wenigen deutschen Zentren zur klinischen Erforschung des Ebola-Medikaments Remdesivir als mögliche Therapie gegen Covid-19.

Im Rahmen des Rundgangs wurden zwei wesentliche Aspekte der Vorbereitung auf eine steigende Anzahl von schwer Erkrankten sowie für die dauerhaft sichere Behandlung von Covid-19-Patienten auch neben dem Regelbetrieb vorgestellt:

Haus 3 in Schwabing für die langfristige Covid-19 Behandlung umgebaut

Die München Klinik baut nicht nur auf ihren Großbaustellen, sondern bringt auch die baulich-technische Umgestaltung der Stationen für die optimale Versorgung von Covid-19-Patienten voran, die dadurch auch langfristig und parallel zum Regelbetrieb sichergestellt wird. Hierzu wurde am Standort Schwabing, der in Pavillon-Bauweise aus vielen Einzelbauten besteht, das Haus 3 komplett umgebaut und vor wenigen Wochen an die ärztlich-pflegerischen Teams übergeben. Haus 3 fungiert wie ein Krankenhaus im Krankenhaus: Hier werden Patienten mit Covid-19 auf Covid-Normalstationen und einer eigenen Intensivstation behandelt. Damit schafft die München Klinik auch langfristig ein besseres Umfeld für die Versorgung dieser Patientengruppe und durch die räumliche Trennung eine maximale Sicherheit im eigenen Gebäude. Durch die konsequente Trennung der Patientenströme (in Covid und non-Covid) wird auch der schrittweise Übergang hin zu einem Regelbetrieb unter maximaler Patienten- und Mitarbeitersicherheit und der weiter wichtigen Behandlung von Covid-19-Patienten ermöglicht. Die München Klinik hat die längste Erfahrung in der Behandlung von Covid-19-Patienten parallel zur Daseinsvorsorge und Notfallversorgung und früh an allen Standorten getrennte Patientenströme und Behandlungswege etabliert, die die durchgehende und sichere Behandlung von schwer kranken Patienten, die eine unmittelbare medizinische Versorgung benötigen, sicherstellen. Dafür werden an den Standorten Schwabing und Bogenhausen beispielsweise Notfallpatienten auf einen Covid-19-Verdacht hin in einem sogenannten Abklärungs-Bereich erstuntersucht, noch bevor sie die Notaufnahme betreten, und damit die Patientenströme bereits außerhalb der Klinik getrennt. Wer Atemwegssymptome aufweist, kann an beiden Standorten mithilfe von bildgebender Medizintechnik (Röntgen, CT) noch außerhalb der Klinik untersucht.

Notfallzelt und CT-Trailer ermöglicht Erstuntersuchung von Notfallpatienten noch außerhalb der Klinik

Am Standort Schwabing steht hierfür ein LKW-Auflieger mit einem Computertomographen (CT). Mit der bildgebenden Diagnostik im Triage-Bereich steht eine eigene bildgebende Diagnostik für Covid-19 Patienten und damit zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung. Insbesondere die Lungen-CT-Aufnahmen können dabei helfen, Covid-19 Verdachtsfälle schnell zu diagnostizieren, und gerade besonders behandlungsbedürftige Patienten mit schwerwiegenden Lungenproblemen sehr schnell zu erkennen und eine notwendigerweise möglichst schnelle Einleitung der benötigten Therapiemaßnahmen zu ermöglichen. Die Maßnahmen zeigen den hohen Aufwand, den die München Klinik und insbesondere die Mitarbeitenden aus Medizin und Pflege in eine bestmögliche Vorbereitung investiert haben, die die Versorgung bereits vieler schwer erkrankter Covid-19-Patienten ermöglicht hat.

Klarer Fokus auf maximal mögliche Sicherheit für Patienten und Personal

Die München Klinik nimmt hier ihre Verantwortung als kommunales Krankenhaus und für die Sicherheit der Patienten sowie Mitarbeitenden sehr ernst – und lagert beispielsweise aktuell 350.000 Schutzmasken ein, um auch auf wieder steigende Infektionszahlen oder eine mögliche zweite Welle vorbereitet zu sein und sichert mit täglichen Covid-19-Tests von Mitarbeitenden und Patienten über die Vorgaben hinaus ab – Kostenpunkt 45.000 Euro täglich. Auch unter einem schrittweise wieder aufgebauten Regelbetrieb wird die München Klinik weiterhin Intensivbetten für Covid-19-Patienten freihalten und parallel ihrer Rolle als Daseinsvorsorger der Stadt München in den Bereichen Geburt, Kindermedizin, Notfallversorgung und Altersmedizin gerecht. Auch Strukturen werden laufend an die neue Situation angepasst.

Spenden ermöglichen Anschaffungen wie Tablets für Videoschalten mit Angehörigen

Da die Besucherregelung eingeschränkte Besuche ermöglicht und sensible Bereiche (z.B. Covid-Bereiche, Geriatrie) nicht besucht werden können, will die München Klinik in diesen Bereichen die als gGmbH entgegengenommenen Spenden solidarischer Bürgerinnen und Bürgern verwenden und Tablets anzuschaffen, um den Patienten gerade auch bei längeren Krankenhausaufenthalten den Kontakt zu den Angehörigen zu erleichtern und Videoschalten zu ermöglichen. Bereits jetzt übernimmt die München Klinik für ihre Patienten die Telefongebühren ins deutsche Festnetz – der Videokontakt per Tablet soll hier eine zusätzliche Verbesserung für alle Seiten sein, die Genesung fördern und Angehörigen den Kontakt insbesondere auch in sensible Bereiche und für schwer betroffene Patienten ermöglichen. Weitere Spenden sind in verschiedenen Projekten konkret für die Pflegenden der München Klinik vorgesehen.

Regelbetrieb wird in Zukunft in der München Klinik einen Doppelbetrieb bedeuten – der die reguläre Patientenversorgung von der Daseinsvorsorge bis zur komplexen Krebstherapie ebenso wie die weitere Covid-19-Versorgung umfasst, die auf lange Sicht ebenfalls der Daseinsvorsorge anzurechnen sein wird.