Am Dienstag beginnt das neue Schuljahr. Gespannt werden rund 13.000 Schulanfänger*innen an den Münchner Grundschulen ihre Schultüten in den Händen halten. Darunter sind 12.042 Kinder in 522 Klassen an den öffentlichen Grundschulen. Das sind 99 ABC-Schütz*innen weniger als im Vorjahr. Der Versorgungsgrad für die ganztägige Bildung und Betreuung der 6-10-Jährigen in Ganztagsschulen, Horten, Tagesheimen, Mittagsbetreuungen und Eltern-Kind-Initiativen insgesamt liegt stadtweit bei 83 Prozent, die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Im Schuljahr 2024/25 wird das flexible Betreuungsmodell der Kooperativen Ganztagsbildung nun bereits an 32 Grundschulen angeboten, wobei zwei Schulen hier im September neu an den Start gehen.
Gemeinsam mit ihren Lehrkräften starten die Münchner Schüler*innen voller Schwung ins neue Schuljahr. Bürgermeisterin Verena Dietl: „Zum Start des neuen Schuljahres wünsche ich den Schüler*innen und den Lehrkräften in München alles Gute und viel Erfolg! Ein herzliches Willkommen, liebe Erstklässler*innen, im neuen Lebensabschnitt. Ganz besonders drücke ich allen die Daumen, die sich in diesem Schuljahr auf ihre Abschlüsse vorbereiten.“ Stadtschulrat Florian Kraus: „Dieses Jahr bietet Chancen für alle Schüler*innen, Neues zu lernen und Talente weiterzuentwickeln – die Lehrer*innen stehen ihnen dabei stets zur Seite. Bei der Landeshauptstadt München sind wir auf alle möglichen Herausforderungen des kommenden Schuljahres gut vorbereitet und unterstützen die Schulen bei ihrer Arbeit bestmöglich. Ich wünsche allen ein erfolgreiches und spannendes Schuljahr.“
Eine Besonderheit in diesem Schuljahr wird unter anderem sein, dass bis auf wenige Ausnahmen an den Gymnasien kein Abitur geschrieben wird. Daher erwerben ausschließlich die Schüler*innen an den beruflichen Schulen die Hochschulzugangsberechtigung (FOS, BOS, BS+, Fachschulen, Fachakademien).
Ausbau digitale Großbildprojektion
Die Digitalisierung an den Münchner Schulen schreitet weiter voran. Zum Ende des zweiten Quartals 2024 sind bereits 357 von 360 öffentlichen Schulen flächendeckend mit WLAN ausgestattet. Bis Ende 2024 ist der flächendeckende Ausbau der digitalen Großbildprojektion in den Klassenzimmern und Fachlehrsälen aller Münchner Schulen abgeschlossen. Die Münchner Mittelschulen erhalten Anfang des Schuljahres zusätzliche mobile Endgeräte, um den Unterricht im Pflichtfach Informatik wie vom Lehrplan gefordert abhalten zu können.
Darüber hinaus will der Bayerische Ministerrat ab dem Schuljahr 2024/2025 die Digitale Schule der Zukunft (DSdZ) auf den Weg bringen. Ein Kernelement von DSdZ ist die sukzessive Ausstattung der Schüler*innen zunächst an staatlichen allgemeinbildenden weiterführenden Schulen sowie Wirtschaftsschulen mit personenbezogenen mobilen Endgeräten. Im Schuljahr 2025/2026 wird diese Ausstattung auf die städtischen Einrichtungen ausgeweitet. Dies soll dazu beitragen, die Bildungs- und Chancengerechtigkeit zu erhöhen sowie die Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung der Lernenden zu unterstützen. Das Ausstattungsmodell sieht eine vom Staat bezuschusste Anschaffung der Endgeräte durch die Erziehungsberechtigten vor.
Das Referat für Bildung und Sport bereitet sich nun in enger Zusammenarbeit mit dem IT-Referat und der LHM Services GmbH auf die Integration solcher privaten Endgeräte in die städtische IT-Infrastruktur vor. Neben der Bereitstellung von WLAN und der performanten Nutzung der Klassenraumausstattung soll auch ein rechtlicher Rahmen für die Nutzung von privaten Endgeräten in der städtischen IT-Infrastruktur geschaffen werden – beispielsweise hinsichtlich der Nutzung von Software in Bezug auf die Haftung. Es wird sichergestellt, dass der Unterricht sowohl mit bezuschussten privaten Endgeräten als auch mit städtischen Endgeräten gleichermaßen durchgeführt werden kann. Es ist außerdem geplant, die Ausstattungsoffensive des Freistaats zu evaluieren, um im Schuljahr 2025/2026 für die städtischen Münchner Schulen entsprechend vorbereitet zu sein. Darüber hinaus ist es der Anspruch des Referats für Bildung und Sport, die städtischen Einrichtungen medienpädagogisch zu begleiten.
Aktuell werden 45 neue Lehrkräfte den Dienst im Bereich der städtischen Gymnasien und Schulen des zweiten Bildungswegs aufnehmen. An den städtischen Realschulen und Schulen besonderen Art werden zum Schuljahr 2024/2025 37 unbefristet Beschäftigte sowie 113 befristet Beschäftigte neu eingestellt. Es bleibt dennoch weiterhin eine wichtige Aufgabe, Aushilfslehrkräfte zu gewinnen und insgesamt das Thema Personalgewinnung auszubauen. Hierzu gibt es auch intensive Gespräche mit dem Kultusministerium.
Die Städtische Elly-Heuss-Realschule ist bereits an ihren neuen Standort nach Riem gezogen. Die Schulfamilie startet das neue Schuljahr damit planmäßig im neuen Schulgebäude im Bildungscampus Riem. Mit Beginn des Schuljahres 2024/25 wird im Münchner Norden zudem eine neue Staatliche Realschule eröffnet. Die neue Staatliche Realschule M VI an der Alten Heide startet mit den Jahrgangsstufen 5 und 6 und ist im neuen Schuljahr in der Pavillon-Anlage Alte Heide im Interimsgebäude des Gymnasium Neufreimann untergebracht. Ab dem Schuljahr 2025/26 bezieht die Schule dann ihr neues Gebäude in der Paul-Hindemith-Allee.
Schulartunabhängige Deutschklassen
Mit dem kommenden Schuljahr werden die Deutschklassen an den Mittelschulen und die seit 2022 zur Integration der ukrainischen Schüler*innen eingerichteten schulartunabhängigen Brückenklassen zu einem neuen Modell der schulischen Erstintegration zusammengeführt.
Als neues langfristig angelegtes Konzept der schulischen Erstintegration sollen ab dem kommenden Schuljahr 2024/2025 an Mittelschulen, Realschulen, Wirtschaftsschulen, Gymnasien und Schulen besonderer Art schulartunabhängige Deutschklassen eingerichtet werden. Diese richten sich an neu zugewanderte Schüler*innen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, die aufgrund ihres Alters den Jahrgangsstufen 5 und 6 zuzuordnen sind und dem Unterricht in Regelklassen wegen mangelnder Kenntnis der deutschen Sprache noch nicht folgen können. An den Mittelschulen wird es jedoch weiterhin auch Angebote für ältere Schüler*innen geben. Schulartunabhängig sind sie, weil ein Kind nach Besuch dieser Klassen eine Empfehlung für eine geeignete Schulart bekommt. Konzipiert sind die Deutschklassen auf ein Schuljahr. Spätestens nach zwei Schuljahren sollen die Schüler*innen in die Regelklasse wechseln.
Die städtischen Gymnasien, Realschulen und Schulen besonderer Art sehen sich bei der Herausforderung der Integration neu zugewanderter Schüler*innen in der Verantwortung und begreifen diese als solidarische Aufgabe aller Schularten. Im kommenden Schuljahr bieten das Städtische Elsa-Brandström-Gymnasium und das Städtische Luisengymnasium sowie die Städtische Carl-von-Linde-Realschule, die Städtische Wilhelm-Busch-Realschule wie auch die Städtische Schulartunabhängige Orientierungsstufe jeweils eine schulartunabhängige Deutschklasse an.
Münchner Schulfamilie begrüßt neue Schulleitungen
Zu Schuljahresbeginn 2024/2025 wurden außerdem folgende Schulleitungen an Städtischen
Schulen neu besetzt: Dr. Simone Jüngling am Louise-Schroeder-Gymnasium, Thomas Götz am Sophie-Scholl-Gymnasium, Monika Brand am Berufsschulzentrum Georg Kerschensteiner, Brigitte Gerum an der Robert-Bosch-Fachoberschule für Wirtschaft, Christian Rothhardt an der Berufsschule für Industrieelektronik, Manfred Boscher an der Berufsschule für Gartenbau, Floristik und Vermessungstechnik, Dr. Sabine Gillitzer an der Berufsschule für Medienberufe, Dr. Markus Müller an der Berufsschule am Elisabethplatz, Gerhard Klaus am Fremdspracheninstitut, Sylvia Fräßle an der Berufsschule für Zahntechnik, Chemie-, Biologie- und Drogerieberufe.