Mit selbstgebasteltem E-Bike durch München gedüst

Mit selbstgebasteltem E-Bike durch München gedüst
© Polizei Bayen

Am Mittwoch, 28.04.2021, gegen 12:30 Uhr, bemerkten Beamte der Polizeiinspektion 13 (Schwabing) im Rahmen ihrer Streifenfahrt auf der Leopoldstraße im Bereich der Potsdamer Straße ein Fahrrad, dass sich deutlich schneller als der fahrende Pkw-Verkehr in stadtauswärtiger Richtung bewegte.

Im Bereich der Heckscherstraße konnte der Fahrradfahrer dann einer Kontrolle unterzogen werden. Dabei wurde festgestellt, dass der 21-jährige Fahrer aus einem gewöhnlichen Fahrrad ein Kraftrad gebaut hatte. Das Gefährt war akkubetrieben und konnte nac Angaben des Fahrers eine Spitzengeschwindigkeit von ca. 100 km/h erreichen. Das Kraftrad wurde daraufhin zum Zwecke der Durchführung eines Gutachtens sichergestellt. Der Fahrer konnte weder einen gültigen Versicherungsvertrag noch eine Betriebserlaubnis oder eine gültige Fahrerlaubnis vorzeigen. Zudem wurden im Verlauf der Kontrolle drogentypische Auffälligkeiten festgestellt. Ein durchgeführter freiwilliger Urintest reagierte positiv auf THC und Kokain. Bei dem 21-Jährigen wurde aus diesem Grund eine Blutentnahme durchgeführt.

Gegen ihn wird jetzt wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis, einem Vergehen nach dem Pflichtversicherungsgesetz und verschiedener weiterer Verkehrsordnungswidrigkeiten und sonstiger Ordnungswidrigkeiten bei der Münchner Verkehrspolizei ermittelt.

Hinweis der Münchner Polizei:
Zulassungsrechtlich stellt ein so manipuliertes Pedelec mit zu hoher Höchstgeschwindigkeit kein normales Fahrrad mehr dar, sondern wird zum Kleinkraftrad, für das man eine Zulassung, eine Betriebserlaubnis, eine Versicherung und einen Führerschein benötigt.

Darüber hinaus steigern die deutlich höheren Geschwindigkeiten das Unfall- und das Verletzungsrisiko, weil der Rahmen und vor allem die Bremsen der normalen Pedelecs für solch hohe Geschwindigkeiten gar nicht ausgelegt sind.

Diejenigen, die ihre Pedelecs frisieren, sollten sich daher neben der Tatsache, dass sie sich strafbar machen, der erhöhten Unfallgefahr bewusst sein.