Mit Waffen in Regionalbahn: Bahnwagen evakuiert – Landes- und Bundespolizei im Einsatz

Foto: Bundespolizei

Ein 34-Jähriger, der am Samstagmorgen (3. Dezember 2017) in einer Regionalbahn ein Messer gegenüber Reisenden vorzeigte und selbst auf weiteren Waffenbesitz hinwies, wurde von der Polizei festgenommen. Zuvor war der Wagen, in dem er sich befand, im Bahnhof Starnberg bereits durch DB-Angehörige geräumt worden. In der Gewahrsamszelle der Bundespolizei randalierte er und zerstörte dabei die Metalltüre derart, dass sie von der Feuerwehr geöffnet werden musste.

Die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn AG teilte der Bundespolizei gegen 09:45 Uhr mit, dass in Starnberg in der Regionalbahn 59610 (Kochel – München) eine Person mit Messer und Waffe zugegen sei. Daraufhin erreichten mehrere Streifen von Landes- und Bundespolizei den Bahnhof der Kreisstadt.

Zwischenzeitlich wurde die Bahn durch den Triebfahrzeugführer sowie den Zugbegleiter geräumt und der 34-Jährige im Zug eingeschlossen. Hier erfolgte der Zugriff durch Kräfte der Landespolizei. Bei dem Mann aus Penzberg wurden drei Messer sowie eine PTB-Waffe (ungeladen, ohne Munition) aufgefunden. Verletzt wurde niemand, ebenso wurde niemand bedroht.

Ersten Ermittlungen zufolge ging der Penzberger zu einem Mitreisenden, zeigte ein Messer und gab an, auch noch eine Schusswaffe dabei zu haben. Dies veranlasste den Zeugen den Sachverhalt dem Zugführer mitzuteilen. Der stoppte die Regionalbahn daraufhin in Starnberg und verständigte die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn. Ohne dass der mit 2,34 Promille alkoholisierte 34-Jährige dies bemerkte bzw. darauf reagierte, wurden die rund 80 Reisenden durch das DB-Personal aus dem Wagen verbracht.

Die Person, die sich wirr äußerte wurde durch Beamte der Bundespolizei zur Klärung von Folgemaßnahmen zur Dienststelle am Hauptbahnhof München verbracht. Während des Aufenthaltes in der Gewahrsamszelle der Bundespolizeiinspektion München begann der Polizeibekannte zu randalieren und gegen die Türe zu treten, die daraufhin von außen nicht mehr zu öffnen war. Sie musste durch Kräfte der Feuerwehr gewaltsam geöffnet werden. Die Gewahrsamszelle ist nicht mehr nutzbar.

Der 34-Jährige wurde nach Abschluss der Maßnahmen wegen Fremd- und Eigengefährdung durch die Landespolizei nach dem Bayerischen Unterbringungsgesetz in eine Fachklinik eingewiesen. Gegen ihn wird nun wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt. Dazu kommen noch Bedrohung, Beleidigung, Sachbeschädigung und Erschleichen von Leistungen. Der Penzberger hatte durch das Gegenstoßen mit der Stirn gegen die Wand sowie das Herausreißen eines Ohrringes, den er im Gewahrsam nicht behalten durfte, leichte Verletzungen am Kopf erlitten.