München Klinik Harlaching als eines von vier großen Nierenzentren in Bayern ausgezeichnet

München Klinik Harlaching als eines von vier großen Nierenzentren in Bayern ausgezeichnet
Das Team der Nephrologie in der München Klinik Harlaching freut sich über das Zertifikat - Foto/Quelle: München Klinik

Auf Herz und Nieren geprüft: Hervorragende Patientenversorgung in allen Phasen der Erkrankung

Nierenerkrankungen sind weltweit auf dem Vormarsch. Laut einer aktuellen US-Studie (Washington University School of Medicine) nahm die chronische Niereninsuffizienz in den letzten Jahren schneller zu, als jede andere Erkrankung. Besonders fatal: da die Nieren „leise leiden“, bleiben Nierenerkrankungen oft lange unentdeckt. Wenn das Reinigungsorgan versagt, sammeln sich giftige Stoffwechselprodukte im Körper an. Deshalb können Nierenleiden auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen oder verstärken. Eine spezialisierte Behandlung ist wichtig, um alle Begleiterkrankungen gesamthaft zu behandeln und Spätlösungen wie die Dialyse oder Transplantation hinauszuzögern. Bei Bedarf werden in Harlaching spezielle Dialyseverfahren wie die Hämodialyse und Bauchfelldialyse routiniert vorbereitet und begleitet.

Ausgezeichnete Medizin für Nierenpatienten

Das erfahrene Team der Klinik für Nieren-, Hochdruck- und Rheumaerkrankungen in der München Klinik Harlaching versorgt unter chefärztlicher Leitung von Prof. Clemens Cohen rund 2.000 Nierenpatienten im Jahr. Die hohe Qualität in der Versorgung von Nierenpatienten wurde der Klinik nun von der „Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN)“ offiziell nach einem Audit mit Brief und Siegel bestätigt. Damit ist die Nephrologie Harlaching in Bayern die vierte als „Nephrologische Schwerpunktklinik“ zertifizierte Nierenspezialabteilung. „Das ist ein toller Erfolg, auf den wir wirklich stolz sind. Jeden Tag setzen sich unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in höchstem Maße für die Patienten ein – es ist schön, dass sich dieser Einsatz und unsere interdisziplinäre Vernetzung nun auch in der Auszeichnung widerspiegeln. Und es ist motivierend, neben der Auszeichnung auch anerkennendes Lob von den Auditoren bekommen zu haben“, freut sich Prof. Clemens Cohen. Als eine der größten Fachabteilungen in Deutschland deckt die Klinik ein umfassendes Angebot von der Diagnostik bis hin zur spezifischen Therapie ab und behandelt auch Begleit- und Folgeerkrankungen, wie Diabetes mellitus oder die arterielle Verschlusskrankheit. Die nephrologische Abteilung in Harlaching ist spezialisiert auf alle akuten und chronischen Nierenerkrankungen und ist mit einer modernen Hämodialyse- und einer spezialisierten Bauchfelldialysestation ausgestattet.

Hintergrund zum Zertifikat „Nephrologische Schwerpunktklinik“

Seit 2012 zertifiziert die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) nephrologische Schwerpunktkliniken und nephrologische Schwerpunktabteilungen. Das Qualitätssiegel bescheinigt Kliniken eine herausragende Versorgungsqualität von Nierenpatienten in allen Phasen einer Erkrankung und wird alle drei Jahre durch das unabhängige Zertifizierungsinstitut ClarCert überprüft. Neben einer hohen Prozess- und Strukturqualität müssen die Kliniken moderne Diagnostik- und Behandlungsverfahren nachweisen, sowie über eine hochmoderne technische Ausstattung verfügen. Die hohe Versorgungsqualität der Patienten sichert hochspezialisiertes und regelmäßig geschultes Fachpersonal im ärztlichen und pflegerischen Bereich. Aktuell gibt es in ganz Deutschland rund 50 als „nephrologische Schwerpunktklinik“ zertifizierte Einrichtungen.

3 Fragen, 3 Antworten zu den Nieren mit Prof. Dr. Clemens Cohen

Wie erkenne ich ein Nierenleiden?

Krankheiten der ableitenden Harnwege, darunter Harnblasen- und Nierenbeckenentzündungen oder Nierensteinabgänge, sind oft schmerzhaft. Anders ist das bei den eigentlichen Nierenerkrankungen – diese tun oft nicht weh. Warnsignale sind schäumender oder roter Urin, neuer Bluthochdruck oder Wassereinlagerungen an den Beinen oder Augenlidern. Erst im fortgeschrittenen Stadium berichten Patienten von Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit oder geringen Urinmengen. Wenn der Verdacht auf eine Nierenerkrankung vorliegt, werden Urin und Blut untersucht. Blut- und Eiweißspuren im Urin deuten auf eine geschädigte Filterfunktion der Nieren hin. Im Blut steigen die „Nierenwerte“, wie Kreatinin und Harnstoff. Für eine exakte Diagnose setzen wir in Harlaching moderne Verfahren bis hin zur Nierenbiopsie ein. Zusätzlich sind wir in einem internationalen Verbund aus Spezialabteilungen bestens vernetzt. So können wir auch seltene Nierenerkrankungen schnell erkennen und individuell therapieren.

Wie viel sollte ich trinken, um meine Nieren gesund zu halten?

Etwa 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit sollten gesunde Erwachsene pro Tag trinken. Das reicht bei den meisten Menschen, um die Nieren gesund zu halten. Am besten sind Wasser und ungesüßte Tees. Der Einsatz von speziellen Blasen- und Nierentees ist nicht unbedingt förderlich, ihnen konnte bislang keine positive Wirkung nachgewiesen werden. Aufpassen müssen Menschen, bei denen bereits chronische Nieren- oder Herzkrankheiten vorliegen – hier kann zu viel Flüssigkeit sogar schaden.

Sind Männer und Frauen gleich betroffen – was ist bei Frauen besonders zu beachten?

Es gibt Unterschiede bei beiden Geschlechtern bezüglich Nierenerkrankungen, wobei die meisten Erkrankungen beide Geschlechter treffen können. Drei Themen stehen bei Frauen im Fokus: Sie haben eine kürzere Harnröhre als Männer und sind daher anfälliger für Harnweginfekte. Auch manche Autoimmunkrankheiten, die den Nieren dauerhaft schaden können, betreffen Frauen häufiger als Männer (z.B. der Systemische Lupus erythematodes). In der Schwangerschaft kann es ebenfalls zu Problemen mit den Nieren kommen, was z.B. mit massiven Wassereinlagerungen und hohen Blutdruckwerten einhergehen kann.