Münchner Brauertag 2022: Ritterschlag vom Oberbürgermeister – Traditionelle Freisprechung der Jungbrauer

Münchner Brauertag 2022: Ritterschlag vom Oberbürgermeister - Traditionelle Freisprechung der Jungbrauer

Am Samstag, 23. Juli, veranstalteten die sechs Münchner Traditionsbrauereien auf dem Marienplatz den Münchner Brauertag 2022. 35 Jungbrauerinnen und- brauer der Jahrgänge 2020 bis 2022 haben erfolgreich ihre Lehrzeit beendet. Jetzt wurden sie von Oberbürgermeister Dieter Reiter geehrt und entsprechend der alten Zunfttradition öffentlich „freigesprochen“.

Der Brauertag ist der Festtag des Münchner Braugewerbes und ein Stück alte Stadtkultur: Schon am Morgen trafen sich die Brauerinnen und Brauer auf dem Marienplatz. Dort stellten sie Brauerfahne und Zunftgegenstände aus, darunter auch die hölzerne Ferula, mit der der Oberbürgermeister später die Freischlagung vornahm. Standkonzerte der Blaskapellen Aschheim und Harmonie Neubiberg bildeten den feierlichen Auftakt, bevor es zum Sondergottesdienst in die Peterskirche ging. Angeführt vom Münchner Kindl und begleitet von Gebirgsschützen, Trachtengruppen und den geschmückten Brauereigespannen zogen die Brauer dann durch die Innenstadt bis zur Bühne auf dem Marienplatz, wo zu ihren Ehren die Schäffler ihren legendären Tanz aufführten.

Den Höhepunkt bildete die Freischlagungszeremonie: Einzeln traten die Brauerinnen und Brauer vor den Oberbürgermeister. Dieser ließ einem Ritterschlag gleich die Ferula auf ihre Schultern niedersinken und verdeutlichte so einmal mehr die tiefe Verbundenheit von Stadt und Brauerhandwerk. Mit der anschließenden „Erneuerung des Preueides“ – der öffentlichen Verpflichtung auf das Münchner Reinheitsgebot von 1487 – erinnerten die Brauerinnen und Brauer zudem an eines der entscheidenden Elemente der Münchner Brautradition: Noch heute wird Münchner Bier ausschließlich nach diesem ältesten aller Reinheitsgebote gebraut.

Beste Nachwuchsbrauer
Im Rahmen eines internen Festaktes ehrten die Brauereien im Anschluss die Jahrgangsbesten unter ihren Brauerinnen und Brauern, die bei den bereits im Mai durchgeführten Südbayerischen Meisterschaften die ersten drei Plätze in der Kategorie „Beste Nachwuchsbrauer Münchens“ belegt hatten. 2020 waren auf dem 1. Platz Luis Heiß (Paulaner), auf dem 2. Platz Felix Paul (Augustiner) und auf dem 3. Platz Anna Kaminski (Hofbräu). 2021 belegte den 1. Platz Annalena Ebner (Paulaner), den 2. Platz Pascal Benning (Spaten-Franziskaner) und den 3. Platz Johannes Betz (Augustiner). 2022 belegte David Frömmel (Augustiner) den 1. Platz , Luca Werner (Augustiner) den 2. Platz und Matthias Fleps (Spaten-Franziskaner) den 3. Platz.

Hintergrund:
Über 150 Jahre im Dienst des Münchner Bieres:
Der Verein Münchener Brauereien
Der Verein Münchener Brauereien e.V. ist der Zusammenschluss der sechs großen Münchner Brauereien: Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten. Mit seinem Gründungsjahr 1871 ist er der älteste noch bestehende eingetragene Verein Münchens. Er bündelt und vertritt deren gemeinsame Interessen, die sich aus den Begriffen „Münchner Bier“ und „Oktoberfestbier“ sowie ihrer gemeinsamen Herkunft und Tradition ergeben. Neben rechtlichem Schutz kümmert sich der Verein um Pflege und Erhalt jener Werte, Bräuche und Traditionen, die eng mit den Begriffen „Münchner Bier“ und „Oktoberfestbier“ verknüpft sind. Zentral sind dabei das Münchner Reinheitsgebot von 1487 und das Handwerk des Bierbrauens, welches tief in München verwurzelt ist und die Stadt kulturell und geschichtlich stark geprägt hat. Dies spiegelt sich in den vielfältigen Aktivitäten des Vereins wider, insbesondere dem Münchner Brauertag und dem Maibaumfest am Viktualienmarkt.