Münchner Filmmuseum zeigt Berlin-Film „Oh Boy“

Symbolbild

Der nächste Film der Reihe „Film und Psychoanalyse“, der am Sonntag, 3. April, 17 Uhr, im Münchner Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, gezeigt wird, ist „Oh Boy“ von Jan Ole Gerster. Der Münchner Psychologe Andreas Hamburger stellt den Film vor und diskutiert ihn anschließend unter dem Thema „Jungs!“ mit dem Publikum. Die in Schwarzweiß gedrehte Tragikomödie war Gersters Abschlussarbeit an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt 2013 den Deutschen Filmpreis als bester Spielfilm. Inhalt „Oh Boy“: Der Film ist eine Momentaufnahme des Aufwachsens in der verdrängten Hauptstadtgeschichte. In den dröge dahinrollenden Tag des orientierungslosen Studienabbrechers Niko, der eigentlich nur eine Tasse Kaffee will, schiebt sich unterschwellig die Zeit des Nationalsozialismus, die Zeit, in der keiner gewesen sein will: als Einfühlungsverweigerung, bemühtes Erinnerungspathos, vor allem aber als Sprachlosigkeit. Erst in der Begegnung mit Friedrich, einem alten Trinker, der sagt, was hier wirklich geschehen ist, kann Niko sich selbst und seine vernarbte Umgebung verstehen. Die filmpsychoanalytische Interpretation zeigt, mit welch subtilen filmischen Mitteln diese Irrfahrt auch das Publikum einbezieht. Der Eintritt kostet 4 Euro, 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Kartenverkauf nur an der Abendkasse, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es sind zur Zeit keine Reservierungen oder Vorverkäufe möglich. Nachweise für die 2G-Plus-Regel müssen an der Kinokasse vorgezeigt werden. Am Platz ist eine FFP2-Maske zu tragen.

Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.