„Münchner Modell“ setzt neue Standards für sichere Flugzeugabfertigung

Foto: Stephan Goerlich / FMG

München, 21.02.2017. Das sogenannte „Münchner Modell“ stand heute am bayerischen Luftverkehrsdrehkreuz im Mittelpunkt eines Symposiums zum Thema Flugzeugabfertigung, zu dem die Geschäftsführung und der Gemeinschaftsbetriebsrat des Münchner Flughafens eingeladen hatten. Unter dem Titel „Sicherer Luftverkehr durch gute Arbeit am Flughafen“ diskutierten Experten aus Politik, Gewerkschaft und Luftverkehrswirtschaft über die Rahmenbedingungen für eine sichere Gepäck- und Frachtverladung. Am Flughafen München haben sich Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter auf neue Richtlinien bei der Lizenzvergabe für Bodenverkehrsdienstleistungen geeinigt. Die Übereinkunft sieht verbindliche Standards im Arbeits- und Gesundheitsschutz vor und trägt so zu einer höheren Sicherheit im Luftverkehr bei.

Yasmin Fahimi, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, bezeichnete die Münchner Lösung in Namen der Bundesregierung als „innovatives Konzept für einen sauberen Wettbewerb“ und empfahl das Modell als Vorbild für andere Flughäfen in Deutschland. Der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, nannte die neue Regelung „bahnbrechend und richtungsweisend“, weil dadurch nicht der „billigste sondern der qualitativ beste Wettbewerber“ zum Zuge komme. Der Münchner Flughafenchef Dr. Michael Kerkloh plädierte in der Diskussion für einheitliche Qualitätsstandards auf europäischer Ebene. Seine Vision für die Zukunft: „Ein Flugzeug in Athen sollte nach den gleichen Vorgaben wie hier in München abgefertigt werden.“  

Auf dem Symposium diskutierten von rechts: Dr. Michael Kerkloh, Ralf Krüger, Betriebsratsmitglied der Flughafen München GmbH, Tatjana Fuchs, Arbeitswissenschaftlerin und Geschäftsführerin der „Gesellschaft für gute Arbeit“, Frank Bsirske, der verkehrspolitische Sprecher der CSU-Fraktion, Eberhard Rotter, Yasmin Fahimi sowie Moderator Michael Backmund.