MVG setzt ersten E-Gelenkbus ein: Linie 100 wird komplett elektrifiziert

MVG setzt ersten E-Gelenkbus ein: Linie 100 wird komplett elektrifiziert
MVG Chef Ingo Wortmann: "Genauso wie die 12-Meter-Fahrzeuge müssen sich jetzt auch die E-Gelenkbusse im Realbetrieb auf der Linie 100 beweisen." Foto: SWM/MVG

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) setzt ab Dienstag, 22. Dezember 2020 den ersten E-Gelenkbus ein. Das Mercedes-Fahrzeug vom Typ eCitaro G ist der erste elektrische 18-Meter-Bus im Linienverkehr der Stadt München. Er fährt unter der Woche auf der Linie 100 zwischen Hauptbahnhof, Odeonsplatz und Ostbahnhof. Wenn voraussichtlich in wenigen Tagen der zweite E-Gelenkbus desselben Typs eintrifft, kann die MVG die Museenlinie gemäß Luftreinhalteplan erstmals an allen Tagen komplett elektrisch und mit Ökostrom betreiben. Die Fahrzeuge sind im Betrieb emissionsfrei. Bereits im Oktober 2020 wurde die mit Solobussen bediente Linie 144 (Scheidplatz – Rotkreuzplatz) durchgängig auf Elektrobusse umgestellt.

Beitrag für saubere Luft in München
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Zwei E-Buslinien sind ein guter Start: Sie helfen mit, die Luft in schadstoffbelasteten Straßenzügen wie der Landshuter Allee und der Prinzregentenstraße sauberer zu machen und den Geräuschpegel zu reduzieren. Hier nimmt die Busflotte der MVG beim Straßenverkehr eine wichtige Vorreiterrolle ein. Wir werden den Busverkehr über die nächsten Jahre schrittweise weiter ausbauen sowie nach und nach elektrifizieren.“

Die beiden Mercedes-Busse besitzen jeweils sieben Module aus Lithium-Metall-Polymer-Festkörper-Batterien mit einer maximalen Kapazität von 441 kWh. Die Reichweite beträgt bis zu 250 Kilometer. Das Foto rechts zeigt den Startschuss für die Elektrifizierung der Linie 100 mit Oberbürgermeister Dieter Reiter im März 2019.

Verbrauch und Reichweite im Fokus
MVG-Chef Ingo Wortmann: „Genauso wie die 12-Meter-Fahrzeuge müssen sich jetzt auch die E-Gelenkbusse im Realbetrieb auf der Linie 100 beweisen. Beide Fahrzeuge legen am Tag rund 200 Kilometer zurück. Wir werden den Energieverbrauch und damit die Reichweite genau im Auge behalten. Künftige Elektrobusse müssen die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit von Dieselbussen erreichen. Aus heutiger Sicht es bis zu diesem Ziel noch ein längerer Weg, auf dem insbesondere die Batterietechnik noch Fortschritte machen muss.“ Die zwei eCitaro G kosten rund 1,6 Millionen Euro. Finanzielle Unterstützung leisten der Bund und der Freistaat Bayern mit insgesamt rund 550.000 Euro.

Zwölf weitere E-Busse 2021 erwartet
Die Bestellung bei Mercedes umfasst weitere acht eCitaro G, die im Laufe des Jahres 2021 erwartet werden. Außerdem bekommt die MVG voraussichtlich noch im kommenden Jahr zwei Elektro-Solobusse und zwei E-Gelenkbusse jeweils in Leichtbauweise vom niederländischen Hersteller Ebusco. Somit wird die E-Busflotte der MVG Ende 2021 aus mindestens 26 Elektrobussen bestehen. Voraussichtlich Mitte 2021 mit der Inbetriebnahme des neuen Betriebshofs Moosach ein weiterer Meilenstein der Elektrifizierung: 56 innovative 150-kW-Ladegeräte mit Wasserkühlung werden dort zur Verfügung stehen. Der schrittweise Ausbau der Ladeinfrastruktur bis hin zum Vollausbau ist geplant.