MVG wird am Dienstag, 9. Juli 2019 bestreikt

Symbolbild

+++ U-Bahn eingestellt +++ Tram 19 und 20 vsl. im Einsatz +++ Busverkehr unregelmäßig +++ Bitte ausweichen!

Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder für Dienstag, 9. Juli 2019 zu einem mehrstündigen Warnstreik bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) aufgefordert. Anlass dafür sind die laufenden Verhandlungen zum Tarifvertrag MVG (TV MVG). Der TV MVG ist der Haustarifvertrag der MVG, nach dem mehr als die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fahrdienst bezahlt wird. Für die anderen Beschäftigten gilt der TV-N Bayern. Dieser ist nicht Gegenstand der aktuellen Verhandlungen.

Welche Verkehrsmittel sind von dem Warnstreik betroffen?
Verdi bestreikt die MVG komplett. Am Dienstag, 9. Juli, soll der Fahrdienst bei U-Bahn, Tram und Bus nach Gewerkschaftsangaben von 3.30 Uhr bis vsl. 14.30 Uhr lahmgelegt werden. Der Warnstreik trifft die Münchnerinnen und Münchner damit leider auch im morgendlichen Berufs- und Schülerverkehr. Die S-Bahn (Betreiber: Deutsche Bahn AG) verkehrt planmäßig. Auch der Regionalbusverkehr ist nicht betroffen.

Welche Auswirkungen hat der Streik?
Der MVG liegen keine Informationen dazu vor, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Aufruf von Verdi folgen werden. Grundsätzlich ist daher von massiven Einschränkungen, Engpässen und Überlastungen auszugehen. Absehbar sind folgende Auswirkungen:

U-Bahn: Zunächst kein Betrieb
Die U-Bahnen rücken nicht aus, weil ein regelmäßiger und damit sicherer Betrieb direkt ab Betriebsbeginn nicht in ausreichendem Umfang sicherge-stellt werden kann. Die Leitstelle wird sich zunächst einen Überblick über die tatsächlich besetzten Züge an den verschiedenen Abstellorten des U-Bahnsystems verschaffen. Wenn ausreichend Beschäftige einsatzbereit sind, wird der U-Bahnbetrieb schnellstmöglich bereits im Verlauf des Warnstreiks aufgenommen. Die Entscheidung trifft der für den U-Bahnverkehr zuständige Betriebsleiter.

Tram: Linien 19 und 20 im Einsatz
Wie viele Züge in den Fahrgastbetrieb gehen können, hängt auch bei der Tram von der Verfügbarkeit der Fahrer ab. Die MVG rechnet jedoch damit, zunächst die Linie 19 (Pasing – Innenstadt – Berg am Laim Bf.) und die Linie 20 (Stachus – Moosach) betreiben zu können. Je nach Personalverfügbarkeit werden nach und nach weitere Linien bedient.

Bus: Stark eingeschränkter Betrieb
Im Betriebszweig Bus wird die Hälfte der Leistung von privaten Kooperationspart-nern der MVG gefahren. Deren Mitarbeiter sind ebenso wie die Mitarbeiter im TV-N nicht an den aktuellen Tarifverhandlungen beteiligt. Die MVG geht deswegen davon aus, auf vielen Linien einen eingeschränkten Betrieb mit unregelmäßigen Takten anbieten zu können. Linien, die gar nicht bedient werden können, werden am Montag bekanntgegeben.

Wann läuft der Regelbetrieb wieder an?
Nach Beendigung der Streikmaßnahmen wird es noch einige Stunden dauern, bis U-Bahn, Tram und Bus wieder regelmäßig und in vollem Umfang fahren. Die Fah-rer müssen zunächst zu ihren Fahrzeugen kommen, die Züge in das Netz einfä-deln und von der Leitstelle in den Fahrplan eingetaktet werden. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht alle Züge gleichzeitig ausrücken können, um die Fahrstromversorgung nicht zu überlasten. Erst im Laufe des Nachmittags ist mit einem regelmäßigen Betrieb zu rechnen.

Was empfiehlt die MVG ihren Fahrgästen?
Wer kann, sollte die MVG-Verkehrsmittel am Dienstag meiden und sich andere Wege suchen. Es ist auch dann mit massiven Engpässen und Überlastungen zu rechnen, wenn einzelne Linien unter Umständen weitgehend regulär bedient werden. Voraussichtlich entstehen für Fahrgäste teils lange Wartezeiten an den Haltestellen, weil zu wenig Platz für alle in den verbleibenden Fahrzeugen ist.

Wo gibt es laufend aktuelle Informationen?
Die MVG informiert am Dienstag, 9. Juli ab ca. 4.30 Uhr laufend auf www.mvg.de über die aktuelle Betriebslage. Selbstverständlich finden Kunden die Informationen auch in der App MVG Fahrinfo München und auf Twitter. Außerdem wird die MVG ihre Kunden über die elektronischen Anzeigen und mit Durchsagen über den Streik informieren.

Was sagt die MVG-Geschäftsführung?
Die MVG-Geschäftsführer Ingo Wortmann und Werner Albrecht erklären zu den laufenden Tarifgesprächen und dem angekündigten Warnstreik:

„Wir haben kein Verständnis für diesen Warnstreik. Die Gewerkschaft legt München über zehn Stunden lahm, obwohl es eine solide Basis für die nächste Verhandlungsrunde am Mittwoch gibt. Arbeitgeberseitig bieten wir unter anderem eine Lohnerhöhung um einen insgesamt zweistelligen Prozentbetrag in mehreren Schritten bis Mai 2021 an. Außerdem setzen wir auf Entwicklungsperspektiven. Dazu gehört auch mehr Flexibilität, etwa durch die Option, künftig Extra-Urlaubstage gegen Entgelt nehmen zu können. Bei Tarifverhandlungen geht es immer darum, einen Kompromiss zu erzielen. Das ist in erster Linie durch Gespräche möglich. Einseitige Aktionen zu Lasten der Kundinnen und Kunden lehnen wir ab.“