Nacht der Fledermäuse – Batnight in Hellabrunn

Foto: : Tierpark Hellabrunn / Fran Wiesner

Am 29. und 30. August 2015 können Besucher im Tierpark Hellabrunn im Rahmen der weltweit stattfindenden Batnight viel Wissenswertes über die bedrohten Fledertiere erfahren.  

An der Fledermaus-Nacht beteiligen sich verschiedene Institutionen und Naturschutzorganisationen in über 30 Ländern. Diese findet seit 1997 immer am letzten Wochenende im August statt. Dabei werden die Fledermäuse als bedrohte Tiergruppe in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gestellt und die Hintergründe der Gefährdung erläutert. Gerade im Spätsommer, etwa ab Ende August, suchen viele heimische Fledermausarten nach geeigneten Winterquartieren, die ihnen für die Wintermonate ausreichend Schutz bieten. In dieser Zeit sind sie daher besonders gut zu beobachten.

In der Fledermausgrotte im Tierpark Hellabrunn kann man übrigens Fledermäuse auch tagsüber in Aktion erleben. Hier erklärt an diesem Wochenende ein Zoo-Guide alles Wissenswerte und Interessante über die in der Grotte lebenden, fruchtfressenden südamerikanischen Brillenblattnasen, aber auch über die auf dem Tierparkgelände vorkommenden einheimischen Fledermausarten. Die Besucher können dabei mit Hilfe eines Fledermaus-Detektors die Ortungs-, Orientierungs- und Kommunikationslaute der Fledermäuse, die im Ultraschallbereich liegen, belauschen. Außerdem können im Tierpark in der Dschungelwelt die zwei Flughundarten Indischer Riesenflughund und Palmenflughund beobachtet werden. Fledermäuse und Flughunde bilden gemeinsam die Ordnung der Fledertiere, die mit etwa 1.100 Arten die zweitgrößte Säugergruppe nach den Nagetieren darstellt.

Fledertiere sind die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. Einmalig ist auch ihr Orientierungssinn: Sie loten mittels Echoortung im Ultraschallbereich ihre Umgebung aus und hören dadurch sowohl Hindernisse als auch Beutetiere. Auch wenn sie nur selten zu beobachten sind, so erfüllen Fledermäuse äußerst wichtige ökologische Funktionen, ob als Bestäuber oder Mückenjäger. Die in Bayern lebenden Fledermäuse ernähren sich ausschließlich von Insekten, was sie zu äußerst nützlichen Schädlingsbekämpfern macht. So frisst eine einzige Wasserfledermaus im Laufe eines Sommers etwa 60.000 Mücken.

In München leben sieben Fledermausarten, darunter der Große Abendsegler, die Wasserfledermaus und die Zwergfledermaus. Man kann sie besonders im Bereich der Isar, in Parks, in Friedhöfen, aber auch in Wohngebieten, an oder in Gebäuden oder in hohlen alten Bäumen beobachten. Die kleinsten heimischen Arten, wie zum Beispiel die Zwergfledermaus, passen mit drei bis sechs Gramm Körpergewicht bequem in eine Streichholzschachtel und schwerer als 30 bis 40 Gramm werden selbst die größten heimischen Arten nicht.

Insgesamt kommen in Bayern mehr als 20 verschiedene Arten vor, von denen die meisten aufgrund unterschiedlicher menschlicher Einflüsse, vom Aussterben bedroht sind. Als Hauptursachen gelten der Verlust von Fledermausquartieren sowie von geeigneten Nahrungsgebieten und Flugrouten und die Gefährdung durch Umweltgifte und Holzschutzmittel. Deshalb stehen Fledermäuse auch unter strengem Schutz. Wie jeder Einzelne dazu beitragen kann, erfährt man am 29. und 30. August jeweils von 11-17 Uhr in der Fledermausgrotte des Tierparks Hellabrunn.