Nachwuchs und Neuzugang bei den Takinen

Nachwuchs und Neuzugang bei den Takinen
Foto: © Tierpark Hellabrunn / Marc Müller

Die Hellabrunner Takin-Familie wächst weiter: Seit vorletzter Woche lebt Kuh Saona im Tierpark. Sie kam aus dem französischen Zoo Beauval, wo sie 2017 geboren wurde, nach München.

 Auch wenn die Mishmi-Takine nicht zu den Besuchermagneten in Hellabrunn zählen, so sei ein Besuch bei den ungewöhnlichen Huftieren wärmstens empfohlen. Denn die zotteligen Hornträger, die zur Gruppe der Ziegenartigen gehören, haben durchaus das Potenzial zum Lieblingstier. Vor allem der kleine Tadeus, der Ende März zur Welt kam, sorgt mit seinen großen dunklen Augen und seinem dichten Fell für ordentlich Stimmung, wenn er flink über die Anlage springt. Auch die knapp zweijährige Takin-Dame Saona hat sich in ihren ersten Tagen bei ihrer neuen Takin-Familie gleich mit Tadeus angefreundet.

„Die Eingewöhnung von Saona verlief sehr ruhig und unkompliziert, alle Herden-Mitglieder haben die neue Takin-Kuh schnell in die Gruppe aufgenommen“, so Tierpark-Direktor Rasem Baban. Neben Saona und Tadeus leben derzeit vier weitere Takine in Hellabrunn, darunter Zuchtbulle Till, die beiden Kühe Franzi und Kim sowie Schorsch, der 2018 geboren wurde.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet von Takinen ist das Hochgebirge des Himalayas. Mit ihren stämmigen, kurzen Beinen und den breiten Hufen sind sie optimal an die rauen Gegebenheiten angepasst und kommen in Höhen von bis zu 5.000 Metern vor. Ihr dichtes Fell ist mit einem öligen Hautfett getränkt und schützt vor dem feuchtkalten Klima des Hochgebirges. Auch ihre Füße sind eine hilfreiche Anpassung: Zwei ihrer Klauen können sie abspreizen – auf felsigem Terrain haben sie deshalb einen sicheren Tritt und im Schnee sinken sie nicht so tief ein.

Außerdem zeigen Takine eine hohe Lernbereitschaft – so gelingt es im Tierpark Hellabrunn, die Tiere medizinisch zu trainieren. Das ist unter anderem hilfreich für die Klauenpflege, die ansonsten unter Narkose stattfinden müsste. Takin-Bulle Till wird beispielsweise seit gut zwei Jahren mehrmals in der Woche in einem extra gebauten Trainingsstand trainiert, sodass die Tierpfleger die Klauen ohne Narkose und mit positiver Belohnung behandeln können.