Natalie Amiri erhält den Publizistikpreis der Stadt München 2022

Der diesjährige Publizistikpreis der Stadt München wird an die Journalistin Natalie Amiri vergeben. Dies beschloss der Kulturausschuss der Landeshauptstadt München jetzt auf Empfehlung einer Jury. Der Publizistikpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle drei Jahre – alternierend mit dem Literaturpreis und dem Übersetzungspreis – verliehen. Ausgezeichnet wird eine herausragende publizistische Gesamtleistung in Wort, Ton und/oder Bild, verbreitet in Zeitungen, Zeitschriften, Büchern, im Hörfunk und/oder Fernsehen. Die für die Auszeichnung in Frage kommenden Persönlichkeiten sollen durch ihr Wirken dazu beigetragen haben, München als Medienstadt Profil zu geben.

Die Begründung der Jury:
„Die deutsch-iranische Journalistin Natalie Amiri berichtet hintergründig und kenntnisreich über die komplexe Situation in Staaten wie Iran, Afghanistan oder Syrien. Unter anderem leitete sie von 2015 bis 2020 das ARD-Studio in Teheran. Im Mai 2020 musste sie die Leitung aus Sicher- heitsgründen abgeben. Sie berichtet regelmäßig für den ARD-‚Weltspiegel‘

des Bayrischen Rundfunks aus München. Ihr Buch ‚Zwischen den Welten‘ über ihre Erfahrungen im Iran wurde 2021 zum Bestseller. Natalie Amiris Arbeit zeichnet sich bei aller journalistischen Objektivität durch eine besondere Nahbarkeit aus. Ihre Reportagen aus dem Ausland gehen über die Schilderung reinen Regierungshandelns hinaus und bringen den Fernsehzuschauer*innen und Leser*innen die Lebenswelten der dortigen Menschen näher, geben realistische Einblicke in ihre Wünsche, Sehnsüchte und die mitunter innere Gespaltenheit zwischen ‚Ost und West‘. Als Frau hat Natalie Amiri nochmal mehr Zugänge zu den Bevölkerungen im Iran oder Afghanistan, denn Journalisten ist hier meist qua Geschlecht der Zugang zum weiblichen Teil verwehrt. Natalie Amiris Schilderungen werden hierdurch ganzheitlicher und tief. Sie informieren genau, einfühl- sam und auch in kritischen Situationen unerschrocken und hartnäckig – und tragen so dazu bei, dass die Menschen in den Krisenregionen nicht vergessen werden“.
Weitere Infos zum Preis und zur Jury unter www.muenchen.de/literatur.