Neues Jahr – altes Muster: Diebe in Reisezügen

Neues Jahr – altes Muster: Diebe in Reisezügen
Foto: Bundespolizei

Bundespolizei warnt: Passen Sie bitte auf ihr Reisegepäck auf

Der Neujahrstag war erst wenige Stunden alt, da gab es bei der Bundespolizei bereits u.a. zwei Anzeigen wegen Diebstählen in Zügen. In einem Fall erbeuteten Unbekannte 10.000 €. Im zweiten Fall konnte ein 31-Jähriger festgenommen und vor den Haftrichter gebracht werden.

Nr. 1:

Am 1. Januar meldete sich kurz vor 14 Uhr ein 39-jähriger Deutscher bei der Wache der Bundespolizei im Münchner Hauptbahnhof. Er war von Wien im RJX 60 Richtung München unterwegs. In Salzburg begab er sich mit seinem 31-jährigen amerikanischen Begleiter ins Bordrestaurant. Ihr Gepäck ließen sie in der dafür vorgesehenen Ablage zurück. Als der RJX 60 zwecks Grenzkontrollen kurz in Freilassung hielt, waren die beiden immer noch im Bordrestaurant. Als beide wenig später zu ihren Sitzplätzen zurückkehrten bemerkten sie das Fehlen eines roten Koffers und einer schwarzen Laptop-Tasche. Der Schaden beläuft sich nach Angaben der beiden aus Eichenau, Lkr. Fürstenfeldbruck, bzw. Dallas, USA, auf insgesamt auf rund 10.000 Euro. Im Gepäck befanden sich u.a. neu angeschaffte Kleidung im Wert von ca. 550 € sowie ein Laptop im Wert von ca. 1.500 bis 2.000 € und Schmuck, der nach Angaben des Geschädigten rund 7.000 € gekostet hatte. Nach bisherigen Ermittlungen kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Gegenstände bereits in Salzburg oder in Freilassing entwendet wurden und die beiden schon länger im Visier von Dieben waren.

Nr. 2:

Am 1. Januar machte ein Zugbegleiter gegen 06:45 Uhr zwei Bundespolizisten, auf deren Heimweg, am Bahnsteig 22/23 des Münchner Hauptbahnhofes auf eine Person aufmerksam. Der DB-Mitarbeiter hatte einen 31-jährigen Algerier beobachtet, wie er einen Rucksack und eine Tasche anderer Personen an sich nahm und den Zug verließ. Die beiden Beamten nahmen den in Deutschland Wohnsitzlosen fest und übergaben ihn Kollegen.

Bei den Ermittlungen wies sich der Mann mit einer französischen ID-Karte aus, deren Überprüfung ergab, dass es sich um eine Totalfälschung handelte. Ein Datenabgleichmit den Fingerabdrücken erbrachte letztlich die tatsächliche Identität des Diebes.

Bei Durchsuchungsmaßnahmen konnten beim Algerier, bei dem ein Atemalkoholwert von 0,8 Promille gemessen wurde, zwei Smartphones aufgefunden werden. Eines davon gehört einem der Geschädigten. Weitere Ermittlungen förderten zu Tage, dass eine Duldung bereits am 31. Juli 2021 abgelaufen war.

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München I wurde der 31-Jährige dem Haftrichter zugeführt der wegen Diebstahls und unerlaubten Aufenthaltes Untersuchungshaft anordnete. Der Wert des entwendeten Stehlgutes des 47-jährigen Deutschen aus Großhansdorf, in der Nähe Hamburgs, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen. Die Gegenstände konnten dem Reisenden nach Eigentumsüberprüfung bereits zurückgegeben werden.

Der algerische Staatsangehörige wurde bereits mehrfach wegen strafrechtlicher Delikte im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, des Aufenthaltsrechts und der Eigentumskriminalität auffällig; deswegen war er auch bereits zu Haftstrafen verurteilt worden. Andere Staatsanwaltschaften hatten bereits nach dem Algerier gesucht.

Die Bundespolizei in München warnt in diesem Zusammenhang Reisende in Zügen und Bahnhöfen auf ihr Reisegepäck aufzupassen. Auch in Zügen sollte man es nicht unbeaufsichtigt zurücklassen! Wir empfehlen, wenn das Abteil oder der Waggons dringend verlassen werden muss, ggf. „Vertrauen erweckende“ Mitreisende um Aufsicht zu bitten und schnellstmöglich zurückzukehren. Vor allem vor und bei Halten ist es zu empfehlen, ein Auge auf das Gepäck zu haben.