Neues Rettungshundeteam für München

Neues Rettungshundeteam für München
Foto: Ralf Niepel

Zelda und ihr Herrchen Sebastian Bejga bestehen die Prüfung zum Rettungshundeteam in der Flächensuche.

Der neueste geprüfte Rettungshund der Johanniter-Rettungshundestaffel München heißt Zelda. Die vierjährige Miniature-American-Shepherd-Hündin hat am vergangenen Wochenende gemeinsam mit ihrem ehrenamtlichen Hundeführer Sebastian Bejga die anspruchsvolle Ausbildung zum Flächensuchhund abgeschlossen.

Wie alle geprüften Rettungshundeteams der Johanniter haben die beiden gemeinsam eine intensive Ausbildung durchlaufen: Sanitätsausbildung, Katastrophenschutz-Grundausbildung, Einsatztaktik, Erste Hilfe am Hund, Navigation und Funk sind nur einige der Themen in der rund drei Jahre dauernden Ausbildung eines Rettungshundeteams.

„Als Flächensuchhund ist Zelda ausgebildet, jeden Menschengeruch in einem bestimmten Gebiet zu finden. Das ist bei der Suche nach vermissten Personen besonders dann hilfreich, wenn in kurzer Zeit große, oft schlecht zugängliche Waldgebiete abgesucht werden sollen, weil hier der mögliche Aufenthaltsort vermutet wird“, erklärt Sebastian Bejga. Der 36-jährige Software-Entwickler engagiert sich seit dreieinhalb Jahren ehrenamtlich bei den Johannitern und hat neben seiner Sanitätsausbildung auch eine Ausbildung zum Gruppenführer im Bevölkerungsschutz absolviert.

Wie streng die Prüfungen für Rettungshundeteams sind, beweist die hohe Quote derer, die die Prüfung wiederholen müssen. Nur drei von zehn Teams haben am Sonntag in Hannover bestanden – darunter Zelda und Sebastian Bejga. Eine Theorieprüfung für den Hundeführer und drei Praxisprüfungen galt es für die beiden zu meistern.

Bei der Verweisprüfung liegt eine Person gut sichtbar für Hund und Hundeführerin circa 30 Meter entfernt. Der Hund wird losgeschickt und muss den Fund signalisieren – in Zeldas Fall durch Bellen. Dann folgt die Gehorsamsprüfung, bei welcher der Hund vorgegebene Kommandos befolgen muss. Im Anschluss findet die eigentliche Suchprüfung statt. Hier muss der Hund in einem circa 30.000 m² großen Gebiet innerhalb von 20 Minuten zwei versteckte Personen finden und anzeigen. Der Hundeführer muss im Anschluss Erste Hilfe leisten und den Standort für nachfolgende Rettungskräfte bekannt geben.

Doch die Ausbildung ist für die beiden nun noch nicht beendet. Sie trainieren aktuell auch die Suche in Trümmern und streben eine Zertifizierung als Trümmersuchteam an. Und auch die Prüfung für die Flächensuche müssen sie in spätestens 24 Monaten wiederholen, um weiterhin in den Einsatz gehen zu dürfen.

Finanziert wird die rein ehrenamtliche Rettungshundearbeit übrigens ausschließlich aus Spenden sowie durch Fördermitglieder der Johanniter, denn für die Vermissten und ihre Angehörigen ist der Einsatz kostenfrei. Zum Teil werden die Retter auf vier Pfoten der Johanniter mehrmals pro Monat alarmiert, um vermisste Personen in München und der Region zu finden.

Über die Arbeit mit Rettungshunden
Die Johanniter-Rettungshundestaffeln sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit. Als Fachdienst im Rahmen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes betreiben die nach DIN 13050 zertifizierten Rettungshundeteams in Zusammenarbeit mit der Polizei und den Feuerwehren die Personensuche nach Vermissten. Nur mit gültiger Zertifizierung dürfen die Rettungshundeteams in den Einsatz. Die Hundeführer mit ihren vierbeinigen Spürnasen engagieren sich ehrenamtlich und sind für ihre umfangreichen Aus- sowie Weiterbildungen auf Spenden angewiesen. Die Ausbildung zum Rettungshund dauert zwei bis drei Jahre und wird mit der Rettungshundeprüfung abgeschlossen, die alle 24 Monate wiederholt werden muss.