Neues und Traditionelles auf dem Münchner Christkindlmarkt 2018

Münchner Christkindlmarkt unter Corona-Bedingungen

Wenn der große Christbaum am Münchner Marienplatz im Glanze der vielen Lichter strahlt, wenn der Duft von Nelken und Zimt in der Luft liegt und die große Stadtkrippe im Prunkhof des Neuen Rathauses ihren Platz gefunden hat, dann ist wieder Christkindlmarkt-Zeit in der bayerischen Landeshauptstadt. Vom 27. November bis 24. Dezember lädt in der Innenstadt der traditionsreiche Münchner Christkindlmarkt zum Bummeln, Schauen und Einkaufen ein. Der klassische Weihnachtsmarkt, veranstaltet vom Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) der Landeshauptstadt München, gilt als das „Original“ und hat seine Anfänge im 14. Jahrhundert.

Neues vom Münchner Christkindlmarkt: Der Sternenweg in der Sendlinger Straße

Wegen der Baustelle am Rindermarkt entfällt das beliebte „Sternenplatzl“ hinter dem Ruffinihaus. Dafür wird die Sendlinger Straße bis zur Dultstraße zum „Sternenweg“,auf dem die Buden vom Rindermarkt einen neue Heimstatt finden. Von Antiquitäten für die weihnachtliche Dekoration bis zu handgefertigtem Christbaumschmuck, Honig-Nougat bis zu selbstgemachten Konfitüren und Likören, von Wildspezialitäten und Bauerngeräuchertem und vielem mehr reicht das Warenangebot am „Sternenweg“. Zum Aufwärmen gibt es Feuerzangenbowle, Glühwein und Punsch. Wer Appetit hat, kann altbayrische Spezialitäten wie Surbraten Veganer und Vegetarier kommen ebenfalls auf ihre Kosten.

Die „Sternen Weg“ – Lichtinstallation am Ruffinihaus

Um den Besuchern zum neuen Teil des Münchner Christkindlmarkts den Weg zu weisen, hat das RAW das Münchner „Atelier für Lichtkunst und Lichtinszenierung mbeam“ beauftragt, eine weihnachtliche Lichtinstallation am Ruffinihaus zu kreieren, die eine sanfte Wegführung darstellt. Es entstand der „Sternen Weg“, der mit Licht den Besucherstrom von der Rosenstraße in die Sendlinger Straße leiten soll. Die „visuelle Hommage an die Sterntaler“, so Lichtdesigner Manfred Beck, „nimmt das Motiv vom Sterntaler-Märchen der Gebrüder Grimm auf: Ein armes Waisenkind geht in die Welt hinaus. Unterwegs verschenkt es sein letztes Stück Brot, seine Mütze, sein Leibchen, sein Röckchen und schließlich sein Hemdchen an andere Bedürftige. Da fallen die Sterne vom Nachthimmel und werden zu Silbertalern, die das Mädchen, nun gekleidet in einem neuen Leinenhemdchen, aufsammelt und reich beschenkt war für sein ganzes Leben“. Wie im Märchen fallen große Sterne an der Fassade des Ruffinihauses entlang herab. Der Effekt der Wegführung wird verstärkt durch Lichterketten in Form von Dreiecken, deren Spitzen zur Sendlinger Straße weisen. Zusätzlich wirkt eine dynamische Animation der Sterne durch geschicktes Eindimmen wegführend. Die Installation besteht aus 6.000 LED Lichtpunkten und 450 Meter Lichtlinien, hat aber einen Stromverbrauch von nur 600 Watt; zum Vergleich: ein Haarföhn benötigt circa 2.000 Watt. „Schenken bereichert uns alle. Einem geliebten Menschen etwas zu schenken, belohnt uns mit dem großen Reichtum der Freude“, so Manfred Beck, „Das ist die weihnachtliche Botschaft dieses Märchens und unserer Lichtinstallation, deren gewollter Nebeneffekt eine sanfte Wegführung ist“.

Christkindl-Post

Briefe an das Christkind, die beantwortet werden, Wunschzettel und die übliche Weihnachtspost nimmt die Sonderpostfiliale im Durchgang zum Rathausinnenhof (Prunkhof) an. Erstmalig betreibt die Deutschen Post AG diese Serviceeinrichtung, die besonders auch Philatelisten erfreuen wird. Denn es werden auch Sonderstempel und Briefmarken sowie Christkindlmarkt-Kuverts angeboten. Die Christkindl-Post ist vom 27. November bis 9. Dezember täglich von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Adventsbrauchtum am Münchner Christkindlmarkt

Wer den Advent mit seinem bayerischen Brauchtum kennen lernen will, findet am Münchner Christkindlmarkt vielfältige Angebote für Jung und Alt zum Mitmachen und zum Zuschauen.

Die mit großem Erfolg im letzten Jahr gestartete Aktion „Singen unterm Christbaum – ein Singerlebnis zum Mitmachen“ wird fortgesetzt. Vor der barocken Fassade der Stiftskirche St. Michael, gleich neben dem Kripperlmarkt in der Neuhauser Straße, laden die aus Funk und Fernsehen bekannten Musikerinnen Traudi Siferlinger und Monika Drasch, unterstützt von Hansi Zeller am Akkordeon, zum gemeinsamen Singen von alpenländischen Advents- und Weihnachtsliedern ein. Professionell angeleitet gelingen auch dem Laien Weihnachtsjodler und das Singen von wenig bekanntem Liedgut. Menschen mit Handicap haben barrierefreien Zugang, der Platz vor St. Michael ist rollatoren- und rollstuhlgerecht. Die Liedtexte werden auch in Blindenschrift und Großschrift ausgeteilt, eine Gebärdensprachdolmetscherin leitet Gehörlose an. Für Hörgeschädigte liegen mobile Induktionsschleifen bereit. Das gemeinschaftliche Singerlebnis findet an den Donnerstagen, 29. November, 6. Dezember, 13. Dezember und 20. Dezember, jeweils 17 bis 17.30 Uhr statt. Das Singen findet bei jeder Witterung statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei. Die eigens für diese Veranstaltungsreihe erstellten Singhefte werden kostenlos zur Verfügung gestellt; sie können auch kostenlos unter www.muenchen.de/singenuntermchristbaum als pdf heruntergeladen werden. „Singen unterm Christbaum“ wurde von der Volkskultur im Kulturreferat München entwickelt und in Kooperation mit dem Referat für Arbeit und Wirtschaft sowie den Marktkaufleuten des Münchner Christkindlmarktes verwirklicht.

Wer nicht selber aktiv werden will, kann beim großen Schaulauf der Krampusse am Sonntag, 9. Dezember, 15 – 17 Uhr, über die Vielfalt dieser Brauchtumsfiguren staunen. In Zusammenarbeit mit dem RAW und den Marktkaufleuten organisiert Tom Bierbaumer, Gründer und Chef der 1. Münchner Krampusgruppe „Sparifankerl Pass“, den großen Krampuslauf mit rund 300 Mitwirkenden über den Münchner Christkindlmarkt. Ob Krampus, Perchten oder Klausen – es muss sich niemand vor den zottigen Gestalten fürchten. Am Sonntag, 23. Dezember, 16 bis 17 Uhr, läuft die 1. Münchner Krampusgruppe „Sparifankerl Pass“ in kleiner Formation noch einmal durch die Budenstadt (www.sparifankerl-pass.de).

Eine halbe Stunde Innehalten in der Vorweihnachtszeit lohnt sich bei der täglichen Livemusik vom Rathausbalkon um 17.30 Uhr. Gesangvereine, Laienmusikgruppen, Chöre und Musikensembles treten im täglich wechselnden Programm auf. Höhepunkte der weihnachtlichen Konzerte sind unter anderem die Auftritte der Harfenistin Christine Horter und dem Coro Latino München e.V. mit lateinamerikanischen Adventsliedern. Das Musikprogramm wird von den Marktkaufleuten des Christkindlmarkts organisiert, zusammengestellt und finanziert.

Für Kinder hat die Himmelswerkstatt in der himmelsgleich ausstaffierten Ratstrinkstube im Neuen Rathaus vom 28. November bis 15. Dezember geöffnet. Christkindlmarktgäste im Alter von sechs bis zwölf Jahren dürfen unter dem Motto „Upcycling statt wegwerfen“ Weihnachtsgeschenke kreativ zu gestalten, Konfekt herzustellen und vieles mehr. Das Besondere an der Himmelswerkstatt ist, dass sich die Kinder in Engerl mit goldenen Flügerln und kostbaren Gewändern verwandeln können. Das kostenlose Aktionsprogramm für Kinder wird im Auftrag des Referats für Arbeit und Wirtschaft (RAW) vom Kindermuseum München veranstaltet.

Professionelle Künstler und Pädagogen betreuen die Kinder und leiten sie bei der handwerklichen Arbeit an. Finanziert wird dieses Projekt von den Marktkaufleuten des Münchner Christkindlmarktes und dem RAW.

Zum vergnüglichen Zuschauen entführt „Beim Kasperl Zettl“ der Puppenspieler Nikolaus Zettl im Durchgang von der Weinstraße zum Rathausinnenhof an den Sonntagen 2., 9. 16. und 23. Dezember, jeweils 14 und 15 Uhr, sein junges Publikum in die Welt des klassischen Kasperltheaters.

Shoppingerlebnis Münchner Christkindlmarkt

Zwetschgenmanderl, Engelshaar und Christbaumkugeln gehören zum Sortiment fast jedes bayerischen Weihnachtsmarktes. Der Münchner Christkindlmarkt ist darüber hinaus ein klassischer Warenmarkt, ideal für den Erwerb von Weihnachtsgeschenken. Von kuscheligen Fellhausschuhen bis zu wärmenden Mützen, Socken und Schals, von künstlerischer Töpferware bis zu schmuckvollen Kerzenkreationen, Plauener Spitzen und Puppenkleidern, Pflanzenölseifen und der neuen CD des Münchner Oberbürgermeisters mit Weihnachtsliedern reicht die Palette an Artikeln für unter den Christbaum. Christbaumschmuck aus einer über 200 Jahre alten Zinn-Manufaktur aus dem Oberland, den schon die Wittelsbacher Könige orderten, bereitet Freude beim Verschenken. Der Kripperlmarkt in der Neuhauser Straße, eine Spezialabteilung des Christkindlmarktes und der größte seiner Art in Deutschland, zieht alljährlich viele Krippenfreunde an, die ihre Weihnachtskrippen neu bestücken wollen. Auch bei jungen Familien setzt sich der Trend zur Hauskrippe fort.

Zum Genießen auf den Münchner Christkindlmarkt

Glühwein, Punsch und Feuerzangenbowle gehören zum Christkindlmarkt wie das Bier zum Oktoberfest. Ob in Bio-Qualität, nach altem Familienrezept oder in veganer Variante – ein heißer Genuss bei kaltem Wetter! Auch der Gourmet wird rund um den Marienplatz fündig: Herzhafte Spezialitäten wie Flammlachs und Kaspressknödel, süße Naschereien wie Kaiserschmarrn, Lebkuchen, Stollenbrot und selbstgebackenes Weihnachtsgebäck verführen neben der klassischen Bratwurst (auch in Bio-Qualität) zum Schlemmen. Auch wer sich für veganes Essen und Trinken entschieden hat oder Gluten und Laktose nicht verträgt, bekommt am Münchner Christkindlmarkt die passenden Speisen und Getränke.

Marktbereich und Öffnungszeiten

Auf rund 20.000 Quadratmetern breitet sich der Weihnachtsmarkt am Marienplatz aus und zieht sich über die Fußgängerzone bis an den Richard-Strauss-Brunnen mit dem traditionsreichen Kripperlmarkt. Vom neuen „Sternenweg“ in der Sendlinger Straße erstreckt sich der Christkindlmarkt über die Rosenstraße bis in die Weinstraße hinein. Die Stände sind von Montag bis Samstag von 10 bis 21 Uhr und an den Sonntagen von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Am Eröffnungstag, Dienstag, 27. November, beginnt der Verkauf ebenfalls um 10 Uhr, die feierliche Eröffnung des Münchner Christkindlmarktes durch den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter findet um 17 Uhr statt. An Heiligabend, 24. Dezember, läuft der Betrieb von 10 bis 14 Uhr.