Ohrentropfen vor der Anwendung in der Hand anwärmen

Ohrentropfen sind besser verträglich, wenn sie vor der Anwendung in der Hand oder der Hosentasche auf Körpertemperatur angewärmt werden. Gelangt eine kalte Flüssigkeit ins Ohr, kann das Schmerzen oder Schwindel auslösen. „Der Apotheker demonstriert gerne die korrekte Anwendung von Ohrentropfen“, sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. Ohrentropfen sind oft relativ zähflüssig. Damit sie bis auf den Grund des Gehörgangs fließen, wird der Kopf für einige Minuten auf die entgegengesetzte Seite geneigt. Beim Einträufeln wird die Ohrmuschel bei Erwachsenen leicht nach hinten und oben, beim Säuglingen und Kleinkindern nach hinten und unten gezogen. Das gleicht die Krümmung des Gehörgangs aus. Nach der Anwendung wird der Gehörgang nur locker mit Watte verschlossen, denn ein kompakter Pfropfen könnte die Besiedlung mit Bakterien oder Pilzen begünstigen. Die Pipette der Ohrentropfen darf den Gehörgang aus hygienischen Gründen möglichst nicht berühren. Einmal geöffnete Ohrentropfen sollten meist innerhalb von vier Wochen aufgebraucht werden.

Bei einer Entzündung des äußeren Ohres sind Berührungen schmerzhaft und einige Patienten hören schlechter. Gegen bakterielle Infektionen kann der Arzt rezeptpflichtige Ohrentropfen mit Antibiotika oder entzündungshemmenden Wirkstoffen verordnen. Bessern sich die Symptome nicht nach ein bis zwei Tagen, sollten Patienten erneut einen Arzt aufsuchen. Auch die Einnahme von Schmerztabletten ist bei Ohrenschmerzen empfehlenswert. Ohrentropfen sind in der Regel nur bei einem intakten Trommelfell sinnvoll.

Das Ohr reinigt sich von selbst. Es reicht deshalb aus, die äußere Ohrmuschel mit einem weichen Tusch auszuwischen. Wattestäbchen und andere Utensilien wie Haarnadeln oder Streichhölzer sind für die Reinigung der Ohren ungeeignet. Sie können das Trommelfell verletzen und das Ohrenschmalz tiefer in den Gehörgang schieben. Dort kann es sich verfestigen und einen Pfropfen bilden. Um größere Mengen an Ohrenschmalz zu entfernen, kann man zu rezeptfreien Ohrentropfen oder -sprays greifen. Enthaltene Pflanzenöle weichen das Ohrenschmalz auf. Nicht geeignet sind sie bei Menschen mit wiederkehrenden Infekten des Ohres, mit Ohrgeräuschen (Tinnitus) oder bei einem verletzten Trommelfell.