Organisierter Callcenterbetrug – Schockanruf in Neuhausen

Polizei
Symbolbild

Am Mittwoch, 28.08.2024, im Zeitraum von 13:30 Uhr bis 16:00 Uhr, meldete sich eine Mitteilerin beim Polizeinotruf 110 und gab an, kurz zuvor eine angebliche Kaution wegen eines Verkehrsunfalls an einen ihr unbekannten Mann übergeben zu haben.

Durch die ersten Ermittlungen ergaben sich, dass die über 80-Jährige mit Wohnsitz in München von einem unbekannten Mann angerufen wurde, der sich als Polizeibeamter ausgab. Er behauptete, dass ihr Sohn und ihre Schwiegertochter an einem schweren Verkehrsunfall beteiligt waren und sie aus diesem Grund eine Kaution im hohen fünfstelligen Bereich leisten müsse.

Die Seniorin suchte daraufhin einen Geldbetrag im niedrigen fünfstelligen Bereich sowie diverse Goldmünzen zusammen und übergab diese im weiteren Verlauf an einen bislang unbekannten Täter, welcher sich daraufhin in unbekannte Richtung entfernte.

Im Anschluss verständigte die Seniorin einen Angehörigen und bemerkte den Betrug. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach dem unbekannten Täter, der als Abholer fungierte, ergab keine neue Hinweise.

Das Kommissariat 61 (Callcenterbetrug) hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Die Abholer konnte wie folgt beschrieben werden:
Täter 1:

Männlich, ca. 28 Jahre alt, ca. 165 cm groß, glattrasiert, sprach Hochdeutsch; bekleidet mit einem olivfarbenen T-Shirt, olivfarbene kurze Hose und schwarze zehenfreie Sandalen

Täter 2: 
weiblich, schwarze schulterlange Jahre, schlank, tiefe Stirnfalten

Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Landshuter Allee, Hübnerstraße und Dom-Pedro-Straße (Neuhausen) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 61, Tel. 089 2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Hinweis Ihrer Münchner Polizei:
Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte und auch andere angebliche Amtspersonen (z. B. Richter, Staatsanwalt, etc.) verwenden häufig den Trick, dass ein Familienmitglied bzw. ein Angehöriger einen schweren Unfall verursacht hat und nun zur Abwendung einer Haft oder sonstigen Festhaltung eine entsprechende Kaution fällig sei.

Vergewissern Sie sich bitte durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen echten Anruf handeln könnte. Wenn Sie den Polizeinotruf 110 anrufen, vergewissern Sie sich bitte, dass ein vorheriger Anruf auch definitiv beendet wurde, indem der Hörer aufgelegt oder eine entsprechende Taste eines Mobiltelefons gedrückt wurde.

Dieser Hinweis gilt außerdem für Betrugsmaschen ähnlicher Art. Wenn Sie Anrufe von vermeintlichen Personen anderer Behörden erhalten, vergewissern Sie sich über einen unabhängigen Anruf bei dieser Behörde oder beim Polizeinotruf 110, ob der Anrufer tatsächlich in deren Auftrag bei Ihnen angerufen hat.

Wichtige Tipps gegen den Betrug durch Falsche Polizeibeamte:
Halten Sie in allen Fällen telefonische Rücksprache zu Ihrer Familie/Angehörigen.

  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
  • Die Polizei oder vergleichbare Amtspersonen werden Sie niemals um die Aushändigung von Geld oder sonstige Wertsachen bitten.
  • Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen
  • Übergeben Sie grundsätzlich niemals Geld an fremde Personen und stellen Sie auch niemals Wertgegenstände zur Abholung vor die Tür.