Pilotversuch Grüne Welle für Radler startet

Pilotversuch Grüne Welle für Radler startet

Das Kreisverwaltungsreferat startet am Freitag, 19. Mai 2017, auf der Schellingstraße den Pilotversuch Grüne Welle für den Radverkehr. „Bislang hat das in München noch keiner versucht. Wir wollen diesen Sommer unter realistischen Bedingungen ausprobieren, ob sich die Idee umsetzen lässt“, sagt Kreisverwaltungsreferent Dr. Thomas Böhle. „Wenn Radlerinnen und Radler mit der Grünen Welle flotter durch den Stadtverkehr kommen, macht es das Fahrradfahren in der Landeshauptstadt attraktiver und München ein Stück fahrradfreundlicher.“

Die belebte Schellingstraße im Univiertel mit Linienbusverkehr, Autos und Radlern ist ein anspruchsvolles Testumfeld für den Pilotversuch. Teststrecke ist der rund einen Kilometer lange Abschnitt zwischen Luisenstraße und Ludwigstraße. Die Tests laufen bis Ende Oktober und werden vom Lehrstuhl für Verkehrstechnik der TU München wissenschaftlich begleitet. Studierende werden die Teststrecke beobachten, Verkehrszählungen durchführen und messen, in welcher Zeit die Verkehrsteilnehmer die Strecke zurücklegen. Sie führen auch Befragungen durch. „Die Befragungen sind wichtig – kurz vom Rad steigen und den Fragebogen beantworten hilft, die Grüne Welle zu justieren“, sagt Kreisverwaltungsreferent Dr. Thomas Böhle. Weil Fahrradfahrer mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs sind, ist es zentral, herauszufinden, auf welche Durchschnittsgeschwindigkeit die Grüne Welle programmiert sein sollte. Diese Frage wollen die Studierenden bei der Auswertung ihrer Daten klären. Zu Beginn des Testlaufs sind die Ampeln so aufeinander abgestimmt, dass sie bei einer Geschwindigkeit von 20 km/h eine Grüne Welle bilden.

In den Testmonaten führt das KVR-Verkehrsmanagement zusammen mit der TU München verschiedene Versuchsreihen durch, um die Auswirkungen und den Einfluss der untereinander konkurrierenden Verkehrsarten Fahrrad, Auto und Linienbus feststellen zu können. Da die Beschleunigung der MVG-Buslinien 153 und 154 auch während des Verkehrsversuchs grundsätzlich erhalten bleiben muss, wird die Grüne Welle für Radler Unterbrechungen erfahren. Das ist auch bei Grünen Wellen für Autos so. Vermutlich wird es deshalb eher selten möglich sein, dass Fahrradfahrer ohne einen einzigen Stopp durch die Teststrecke kommen. Ziel ist es, die Zahl der Ampelstopps für Radlerinnen und Radler so weit es geht zu reduzieren. Die Ergebnisse des Verkehrsversuchs sollen bis Mitte 2018 vorliegen und werden öffentlich vorgestellt.