„Polis Award“ für die Planung des Werksviertels am Ostbahnhof

„The winner is“: das Münchner Werksviertel. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung hat gemeinsam mit der OTEC GmbH und Co. KG, der R&S Immobilienmagement GmbH und weiteren Projektpartnern den renommierten Polis Award in der Kategorie „Urbanes Flächenrecycling“ gewonnen. Die zuständigen Planer*innen konnten die Auszeichnung am Mittwochabend bei der Preisverleihung in Düsseldorf entgegennehmen. Masterplaner im Auftrag der Eigentümergemeinschaft waren Steidle Architekten und Jühling Landschaftsarchitekten. Der Preis wird jährlich in unterschiedlichen Kategorien für besonders gelungene Projekte der Stadtplanung vom Fachmagazin „Polis“ mit Unterstützung der Bundesstiftung Baukultur verliehen.

Das lebendig-kreative Werksviertel mit seinen Geschäften, Restaurants, Ateliers und Freizeitangeboten ist das Ergebnis einer städtebaulichen Umstrukturierung im Großformat. Das rund 39 Hektar große Areal hinter dem Ostbahnhof ist eine der letzten zusammenhängenden Flächen dieser Ausdehnung in Innenstadtnähe. Wo die Firma Pfanni einst Knödel und Kartoffelpüree herstellte, entstand in den 1990er-Jahren das zwischenzeitlich größte Nightlife-Areal Europas: der Kunstpark Ost (später Kultfabrik) mit seinen Clubs, Konzerthallen und Bars. 2011 wurde auf Initiative der Grundeigentümer*innen ein überarbeitetes Konzept vorgelegt, das einen Wandel des Quartiers bei gleichzeitigem Erhalt alter Bausubstanz vorsieht. Das Werksviertel soll auf engem Raum und mit hoher Dichte ein buntes Nebeneinander von Wohnen, Kultur, Freizeit, Einkaufen, Arbeiten und Erholen bieten. Wichtige Teile sind bereits fertiggestellt. Dennoch ist die Transformation noch in vollem Gange, auf dem Gelände soll auch der neue Konzertsaal für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unterkommen. Dabei soll die Historie des Geländes stets sichtbar bleiben. Die Herausforderung der Planung bestand darin, ein immer etwas isoliert wirkendes Gebiet, das zu Kunstpark-Zeiten nur nachts mit Leben erfüllt war, zu öffnen und aufzuwerten. Das ebenso urbane wie markante Quartier mit seinen verschiedenen Angeboten soll auch Besucher*innen und Flaneure aus den umliegenden Stadtteilen und eigentlich der ganzen Stadt anziehen. Auf dem einst komplett versiegelten Industrieareal entstehen zudem neue Grünflächen. Das neue Werksviertel ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure mit der Stadt München, die alle ein gemeinsames innovatives Ziel anstreben: ein neues Stadtquartier mit Charakter und Qualität.

Der erste Preis in dem bundesweiten Wettbewerb ist eine erneute Auszeichnung für das große Engagement der Landeshauptstadt München in der Bau- und Planungskultur – gemeinsam mit privaten Projektpartner*innen. Beim diesjährigen Polis Award gingen gleich mehrere Preise nach München: In der Kategorie „Soziale Quartiersentwicklung“ errangen das Projekt „Bellevue di Monaco“, in der Kategorie „Lebenswerter Freiraum“ der Heckenstallerpark erste Preise. Insgesamt wurden in sieben Kategorien jeweils drei Preise verliehen.

Die Ergebnisse sind unter www.polis-award.com/gewinner/gewinner-2021 abrufbar.