Polizei stoppt Schrottkonvoi

Polizeieinsatz
Symbolbild

Am Sonntag, 07.10.2018, um 17.00 Uhr, fielen Beamten der Verkehrspolizeiinspektion Verkehrsüberwachung auf der Autobahn A8 mehrere LKW mit Kurzzeitkennzeichen auf, welche augenscheinlich in desolatem Zustand und wiederum mit anderen Fahrzeugen beladen waren.

Zwei der LKW, ein 7,5 Tonner, gefahren von einem 52-jährigen Italiener, und ein 4,5 Tonner, gefahren von einem 49-jährigen Italiener, mit großem Anhänger fuhren an der Ausfahrt Hofoldinger Forst von der Autobahn ab.

An der dortigen Ampel musste der 4,5 Tonner nach einer Rotlichtphase an einer leichten Steigung anfahren. Aufgrund seiner Ladung und dem schweren Anhänger hatte er hierbei massive Traktionsprobleme. Er fuhr mit rauchenden und quietschenden Vorderreifen langsam an und hatte höchste Mühe überhaupt vom Fleck zu kommen. Der Motor machte ohrenbetäubendem Lärm, da der Auspuff des LKW größtenteils fehlte.

Bei der anschließenden Kontrolle wurde festgestellt, dass die beiden italienischen Fahrer die LKW‘s nach Italien und von dort nach Afrika verbringen sollten.
Sowohl der 7,5 Tonner als auch das 4,5 Tonner-Gespann hatten keine ausreichende Zulassung für die Fahrt nach Italien, da aufgrund des schlechten Fahrzeugzustandes lediglich Fahrten zur nächstgelegenen Werkstatt bzw. zum TÜV zugelassen waren.

Im Rahmen der Kontrolle wurden mehrere Experten des Schwerverkehrstrupps der Verkehrspolizei München hinzugezogen.

Schnell wurde klar, dass beide Fahrzeuge nicht ansatzweise verkehrssicher waren.
Bei dem 7,5 Tonner verlor die Bremsanlage Luft. Bei dem 4,5 Tonner war der Rahmen komplett durchrostet.

Die Ladung des 7,5 Tonners bestand aus einem Pickup, welcher gänzlich ungesichert auf die Ladefläche des Kastenaufbaus gestellt wurde.

Der 4,5 Tonner war mit einem 3,6 Tonnen schweren Imbisswagen beladen, was eine massive Überladung und eine äußerst hecklastige Gewichtsverteilung zur Folge hatte. Der verwendete Anhänger war mit zwei Kleinwägen beladen, welche ebenfalls absolut unzureichend gesichert wurden. Die Bremse des insgesamt 3 Tonnen schweren Anhängers war defekt und hatte keinerlei Funktion mehr. Am Zugfahrzeug war eine selbst gefertigte Anhängerkupplung verbaut. Das Fahrzeug war zum Anhängerbetrieb nicht zugelassen.

Dass der Fahrer des Gespannes auch noch gegen das Sonntagsfahrverbot für LKW verstieß, rundete die Sache ab.

Die beiden LKW und der Anhänger wurden zur Erstellung eines technischen Gutachtens sichergestellt und in die Polizeiverwahrstelle geschleppt.

Die Fahrer erhielten wegen Kennzeichenmissbrauch, Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz und Steuerhinterziehung jeweils eine Strafanzeige.

Sie begingen zudem mehrere Verkehrsordnungswidrigkeiten gemäß der StVZO und der StVO.

Die genaue Bußgeldhöhe ist noch nicht bekannt, jedoch ist für den Gesamtaufwand jeweils mit einer Summe im vierstelligen Bereich zu rechnen.