Polizeipräsidium München: Ergebnisse der Projektgruppe „Super-Recogniser“

Polizeipräsidium München: Ergebnisse der Projektgruppe „Super-Recogniser“
Foto: Polizei Bayern
Am Mittwoch, 20.06.2018, wurden durch Herrn Polizeipräsident Hubertus Andrä im Medienzentrum des Polizeipräsidiums München die Ergebnisse der Projektgruppe „Super-Recogniser“ im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

Als „Super-Recogniser“ bezeichnet man jene Menschen, die sich Gesichter besonders gut merken können: Einige können sich selbst bei flüchtigen Begegnungen und zum Teil sogar nach mehreren Jahren noch an ein Gesicht erinnern und dieses dann im Idealfall auch einer Person zuordnen. Nach derzeitigen Erkenntnissen wird davon ausgegangen, dass etwa ein bis zwei Prozent der Weltbevölkerung diese angeborene Begabung besitzen.

Dies kann vor allem bei der täglichen Polizeiarbeit besonders wertvoll und gewinnbringend sein: beispielsweise bei einer Fahndung können so Straftäter schnell wiedererkannt werden. Doch dazu galt es zunächst festzustellen, ob sich unter den rund 6.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Polizeipräsidiums München überhaupt „Super-Recogniser“ befinden. Neben der Prüfung der Voraussetzungen, war es die Aufgabe einer im August 2017 eingerichteten Projektgruppe genau dies herauszufinden.

In enger Kooperation mit der Universität Greenwich, unter der Federführung von Herrn Dr. Josh Davis, wurde dessen bereits bestehendes Testverfahren an die Bedürfnisse der Münchner Polizei angeglichen, weiterentwickelt und allen Beschäftigten zugänglich gemacht.
Nach einer regen Teilnahme von rund 5.300 Aufrufen des im Dezember 2017 beginnenden mehrwöchigen Vortest und etwa 650 Teilnehmern im Folgetest, konnten schließlich durch eine abschließende Überprüfung im April 2018 knapp 40 Personen als „Super-Recogniser“ identifiziert werden.

In den kommenden Monaten muss nun geprüft werden, welche Einsatzbereiche für die „Super-Recogniser“ denkbar und praktikabel sind. Derzeit liegt ein Schwerpunkt bei der polizeilichen Lagearbeit und Fahndung. Aber auch bei der Gefahrenabwehr, beispielsweise einer Vermisstensuche, kann eine solche Begabung ein gutes Hilfsmittel sein.

Herr Polizeipräsident Hubertus Andrä hob diesbezüglich hervor:
„Es ist vor allem die Individualität, die uns Menschen auszeichnet. Umso schöner ist es dann, wenn wir diese persönliche Begabung zum Schutz der Menschen in Stadt und Landkreis einsetzen können.“